Fresenius wirft Prognose über Bord
swa/scd Frankfurt – Der Gesundheitskonzern Fresenius sendet abermals Schockwellen in den Markt. Nach einer Gewinnwarnung der Dialysetochter im Oktober werden nun die Mittelfristziele begraben. Die Gruppe rechnet 2019 mit einem Gewinn auf Vorjahreshöhe, von 2020 an soll es wieder überproportional zum Umsatz nach oben gehen.Nach Börsenschluss kassierte mit BASF ein weiterer Dax-Konzern seine Prognose. BASF rechnet 2018 beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern mit einem klar prozentual zweistelligen Rückgang. Zuvor war ein Rückgang unter 10 % in Aussicht gestellt worden. Neben einer schwachen Nachfrage aus der Autoindustrie – insbesondere in China – laste auch der niedrige Rheinpegel auf dem Ergebnis. Am Ziel eines leichten Umsatzanstiegs hält BASF fest.Während die BASF-Gewinnwarnung für den Freitagshandel zu spät kam, führte die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate bei der Fresenius-Aktie zu einem Absturz um 18 % auf 38,99 Euro. Die Titel verloren zeitweise fast ein Fünftel an Wert und waren so billig wie zuletzt vor vier Jahren. Seit Mitte Oktober ist die Aktie auf Talfahrt und hat fast 40 % an Wert eingebüßt auf eine Marktkapitalisierung von nun 22 Mrd. Euro. Die Papiere der ebenfalls im Dax geführten Tochter FMC brachen am Freitag um zeitweise knapp 10 % ein und gingen 8,5 % leichter bei 62,24 Euro aus dem Handel.Fresenius-Chef Stephan Sturm spricht von einem Übergangsjahr 2019 und zeigt sich “zuversichtlich für den mittel- und langfristigen Wachstumskurs von Fresenius”. Das Management arbeite an Maßnahmen zur Kostensenkung. Im kommenden Jahr sollen die Anstrengungen zur Markterschließung forciert werden. Zusätzliche Aufwendungen fallen nach Angaben des Konzerns im Dialysegeschäft an zum Aufbau der Aktivitäten in China und zum Ausbau der Infrastruktur in den USA, um die Heimdialyse flächendeckend anbieten zu können. FMC hatte im Oktober über Schwächen im US-Markt berichtet. Sturm bekräftigt, dass Akquisitionen weiter zur Konzernstrategie gehören. Den Aktionären verspricht er steigende Dividenden.Einen Sieg kann Fresenius im Streit mit dem US-Unternehmen Akorn verbuchen. Hier hat der Supreme Court des Staates Delaware im Berufungsverfahren in höchster Instanz entschieden, dass Fresenius im Recht war, den 4,75 Mrd. Dollar schweren Zukauf abzubrechen.—– Wertberichtigt Seite 6- Berichte Seite 7