Freudenberg nimmt mit Vibracoustic neuen Anlauf

Entscheidung über IPO wohl im ersten Quartal

Freudenberg nimmt mit Vibracoustic neuen Anlauf

scd Frankfurt – Ein Börsengang des Autozulieferers Vibracoustic rückt offenbar näher. Der Technologiekonzern Freudenberg sucht, wie Reuters berichtet, Finanzkreisen zufolge derzeit nach Banken, die das Going Public begleiten könnten, über das final aber erst im nächsten Jahr entschieden werde. Dem Vernehmen nach steht die Entscheidung wohl im ersten Quartal an, so dass der Sprung aufs Parkett dann im zweiten Quartal erfolgen könnte. Freudenberg erklärt schon länger, dass man den “Weltmarkt- und Technologieführer im Bereich Schwingungstechnik” für ein IPO bereit machen wolle. Bei Vorlage des Geschäftsberichts 2017 hatte Konzernchef Mohsen Sohi ein Going Public vor allem von der Bewertung abhängig gemacht. “Wir haben ein bestimmtes Ebitda-Multiple im Kopf. Wenn dieses da ist, gehen wir einen IPO an, ansonsten machen wir es eben nicht.” (Vgl. BZ vom 18. April).Die Entscheidung über den Zeitpunkt des Börsengangs werde von verschiedenen internen und externen Faktoren abhängen, einschließlich der Attraktivität des Kapitalmarktes, erklärte eine Sprecherin nun auf Anfrage. Mit der Entwicklung von Vibracoustic sei man sehr zufrieden.Freudenberg hatte 2016 die 50 % des schwedischen Joint-Venture-Partners Trelleborg zu einer Bewertung von rund 1,8 Mrd. Euro inklusive Schulden übernommen. Im Rahmen eines Börsengangs werde nun eine Bewertung von gut 2 Mrd. Euro angepeilt, heißt es in Finanzkreisen.Mit Vibracoustic war zuletzt der Anteil der Autoindustrie am Umsatz des Technologiekonzerns von 38 auf 45 % gestiegen. Die Abgabe eines Minderheitsanteils über einen Börsengang würde helfen, die Abhängigkeit zu verringern. Als zweitgrößte Sparte folgte 2017 der Maschinen- und Anlagenbau mit 11 % Erlösanteil mit weitem Abstand hinter der Autoindustrie. Die in Darmstadt ansässige Vibracoustic erzielte 2017 einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro und ein Betriebsergebnis von 288 Mill. Euro. Damit stand die Tochter für mehr als ein Fünftel der Erlöse und ein Drittel des Gewinns.