Friede, Freude, Kodex
Wer die marginalen Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex zur “weiter zunehmenden Bedeutung der Rolle des Aufsichtsrats” betrachtet, fragt sich unwillkürlich, ob die Mitglieder der Kodexkommission noch von dieser Welt sind. Vom tatsächlichen Zusammenwirken von Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionären, wie es sich zuletzt von Bilfinger über Deutsche Bank bis zu Volkswagen manifestiert hat, scheinen sie weit entfernt. Und so lässt die Kodexkommission demnächst auf ihrer Jahrestagung einen Banker über “Selbstregulierung oder staatliche Vorgaben?” räsonieren – gerade so, als ob diese Frage nicht längst durch Bankenunion und verschärfte Regulierung beantwortet wäre. Unter den Diskutanten des Panels zum Thema “Selbstregulierung, Ethik und Wirtschaft” lässt der Name Huber aufhorchen. Doch spricht da leider nicht der Interimsaufsichtsratsvorsitzende von Volkswagen und Ex-IG-Metall-Chef, Berthold Huber, sondern Bischof Wolfgang Huber. Zwar kein Unternehmensexperte, aber eine honorige Persönlichkeit, ohne Frage – so honorig wie die meisten Mitglieder der Kodexkommission.cd