Der auf Erdgas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen spezialisierte Rohrleitungsbauer Friedrich Vorwerk hat zu Beginn des Jahres gleich zwei Großaufträge im deutschen Norden an Land gezogen. In Hamburg soll das Unternehmen, das zu 36 % im Besitz der Berliner Holding MBB ist, einen wesentlichen Teil zum Projekt FWS-West, einer geplanten Fernwärmeleitung unter der Elbe, realisieren. Das Auftragsvolumen betrage mehr als 70 Mill. Euro, teilte Friedrich Vorwerk am Dienstag mit. Die Arbeiten sollen bereits im Frühjahr 2022 beginnen. An der Börse legte die Aktie zwischenzeitlich um mehr als 8 % zu.

In Bremen ist ebenfalls eine Fernwärmepipeline inklusive Blockstation geplant, was durch Friedrich Vorwerk umgesetzt werden soll. Über den Zuschlag für das Großprojekt mit einem Auftragsvolumen von 45 Mill. Euro hatte das Unternehmen aus dem niedersächsischen Tostedt im Januar berichtet.

Der Aus- und Umbau der deutschen Fernwärmenetze gilt bei der Dekarbonisierung des Gebäudesektors als wichtiger Schritt. In einer Studie von Hamburg Institut und der Beratungsfirma Prognos von Ende 2020 wurde der Gesamtinvestitionsbedarf bis 2030 hierfür auf 33 Mrd. Euro beziffert. Es dürften noch zahlreiche weitere Großprojekte in dem Bereich anstehen, hieß es von Friedrich Vorwerk.