Private Equity

Fritzbox wird an Finanzinvestor verkauft

Die Router-Marke Fritzbox bekommt neue Eigentümer. Der Sohn von CVC-Gründer Rolly van Rappard übernimmt mit seiner Private-Equity-Firma Imker Capital Partners die Mehrheit der Firmenanteile von den Gründern der Fritzbox-Mutter AVM mit Sitz in Berlin.

Fritzbox wird an Finanzinvestor verkauft

Fritzbox wird an Finanzinvestor Imker Capital Partners verkauft

Gründer der Router-Firma AVM aus Berlin machen Kasse

cru Frankfurt

Die drei Gründer des Kommunikationsspezialisten AVM Computersysteme Vertriebs GmbH, der vor allem für seine Router unter dem typisch berlinerischen Namen Fritzbox sowie die Fritz-Repeater und DECT-Telefone bekannt ist, verkaufen eine Mehrheitsbeteiligung an ihrem Unternehmen mit Sitz in Berlin für einen nicht genannten Preis. Neuer Haupteigentümer wird der europaweit tätige Finanzinvestor Imker Capital Partners mit Sitz in Luxemburg. Das teilten die Unternehmen am Mittwoch mit.

Laut Finanzkreisen handelt es sich bei dem Kaufpreis um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Rechtlich beraten wurde AVM bei dem Deal von Skadden. Für rechtliche Fragen zu IP/IT hat die Kanzlei ein Team der IP Spezialkanzlei KNPZ hinzugezogen. Als Finanzberater war die Wiener Investmentboutique MP Corporate Finance dabei.

Im Jahr 2023 machte AVM mit 890 Beschäftigten 580 Mill. Euro Umsatz. Angaben zum Gewinn wurden nicht gemacht. Hinter dem neuen Eigentümer, dem Family Office Imker Capital Partners, steht die niederländische Familie van Rappard. Deren Spross Teun van Rappard hat Imker gegründet. Sein Vater Rolly van Rappard wiederum hatte den in Amsterdam börsennotierten Private-Equity-Riesen CVC mitgegründet. Die AVM-Gründer bleiben als Minderheitsgesellschafter und Beiräte dabei.

AVM strebe Wachstum durch neue Produkte und eine verstärkte Internationalisierung an, hieß es. Das 1986 in Berlin gegründete Unternehmen, das bisher vor allem in Deutschland agiert, stellt Produkte für den Breitbandanschluss und das digitale Zuhause her. Produkte der Marke Fritz ermöglichen Internetzugang durch Router, Vernetzen, WLAN und Smart-Home-Anwendungen wie digital steuerbare Heizungsregler und Lichter.

CEO und Mitgründer Johannes Nill sagte, man sei den Generationswechsel aktiv angegangen, um den Erfolg des Unternehmens fortzuschreiben. Nill und seine zwei Mitgründer Peter Faxel und Ulrich Müller-Albring scheiden zum 1. September aus der Geschäftsführung aus und ziehen in einen neuen Beirat ein. Wer das Unternehmen dann operativ führt, ist noch nicht bekannt gegeben worden.

Zu den AVM-Wettbewerbern gehören Asus aus Taiwan und Netgear aus den USA. Unlängst waren die Geschäftspraktiken des Unternehmens ins Visier des Bundeskartellamts geraten. Wegen einer Preisbindung, die AVM sechs Elektronikfachhändlern auferlegt hatte, muss die Firma eine Geldbuße von knapp 16 Mill. Euro zahlen.

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