Fuchs bleibt wegen Corona vorsichtig
dpa-afx/ds Mannheim/Frankfurt
Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub bleibt aufgrund der Corona-Pandemie für das laufende Jahr vorsichtig. Im vergangenen Jahr hinterließ die Virus-Krise ihre Spuren in der Bilanz des Mannheimer Unternehmens: Umsatz und Ergebnisse gingen im Jahresvergleich zurück. „Es ist schwer absehbar, inwiefern uns die weitere Entwicklung des Covid-19-Virus und dessen wirtschaftliche Folgen belasten“, schrieb Unternehmenschef Stefan Fuchs in einem Aktionärsbrief am Dienstag. Zudem bestimmten punktuelle Unterbrechungen der Lieferketten aufgrund einer teilweise knappen Rohstoffverfügbarkeit den Tagesablauf, erläuterte er. Auf der Kostenseite sei weiter Disziplin angesagt.
Die im MDax gelistete Vorzugsaktie des Schmierstoffherstellers sank am Dienstag zeitweise um 2,9% auf 43,56 Euro. Fuchs blieb beim Ausblick hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Das Ebit-Ziel für 2021 enttäusche, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer ersten Reaktion. Hingegen sei das operative Ergebnis (Ebit) des Schmierstoffproduzenten im vierten Quartal besser als erwartet ausgefallen und der freie Barmittelzufluss stark gewesen.
Im laufenden Jahr wollen die Mannheimer das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Niveau des Vorjahreswerts von 313 Mill. Euro halten. Für den Umsatz peilt Fuchs einen Zuwachs auf das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 an – das lag damals bei knapp 2,6 Mrd. Euro. 2020 schrumpften die Erlöse hingegen um 8% auf rund 2,4 Mrd. Euro. Fuchs Petrolub hatte im Januar bereits Eckdaten vorgelegt.
Der Geschäftsverlauf 2020 sei stark von der Covid-19-Pandemie geprägt gewesen, teilte Fuchs Petrolub weiter mit. Das Herunterfahren der Wirtschaftsaktivität und die umfangreichen Lockdowns führten zu drastischen Umsatzrückgängen, die sich insbesondere im zweiten Quartal niederschlugen. Erholungstendenzen, die in den Folgequartalen und besonders zum Ende des Jahres eintraten, hätten die Rückgänge aus dem Frühjahr nicht kompensieren können. Unter dem Strich blieb 2020 ein Gewinn von 221 Mill. Euro. Das waren 3% weniger als ein Jahr zuvor. Dennoch will Fuchs Petrolub die Dividenden jeweils um 2 Cent erhöhen. Die Aktionäre sollen je Vorzugsaktie 99 Cent und je Stammaktie 98 Cent bekommen. Für das Unternehmen, das rund 5700 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Autoindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub rund 30% des Umsatzes. Der bevorstehende Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt auch bei den Mannheimern zu Veränderungen.
Fuchs Petrolub | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2020 | 2019 |
Umsatz | 2378 | 2572 |
Ebit | 313 | 321 |
Nettoergebnis | 221 | 228 |
Investitionen | 122 | 154 |
Freier Cash-flow | 124 | 162 |
Ergebnis je Aktie in Euro (St./Vz.) | 1,58/1,59 | 1,63/1,64 |
Beschäftigtenzahl | 5728 | 5627 |
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