Schmierstoffhersteller

Fuchs Petrolub hebt Gewinnprognose abermals an

Bei Fuchs Petrolub nimmt die Zuversicht weiter zu. Der Konzern rechnet nun mit 350 Mill. bis 360 Mill. Euro Jahresgewinn. Die neue Prognose liegt um 20 Mill. Euro über der bisherigen.

Fuchs Petrolub hebt Gewinnprognose abermals an

hek Frankfurt

Nach einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr hebt der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub seine Jahresprognose abermals an. Das Management stellt nun 350 Mill. bis 360 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Aussicht. Die nach dem ersten Quartal erhöhte Prognose lag bei 330 Mill. bis 340 Mill. Euro. Ursprünglich hatte der Konzern aus Mannheim das 2020er Niveau von 313 Mill. Euro angepeilt. Der Jahresumsatz werde voraussichtlich den oberen Rand der avisierten Spanne von 2,7 Mrd. bis 2,8 Mrd. Euro erreichen, teilt Fuchs Petrolub mit.

Das im MDax vertretene Unternehmen profitiert von der hohen Nachfrage der Autoindustrie in China. „Nach einem starken Start ins Jahr hat sich unser Geschäft im zweiten Quartal weiter positiv entwickelt“, sagte Vorstandschef Stefan Fuchs. Umsatz und Ergebnis hätten nicht nur deutlich über dem schwachen ersten Halbjahr 2020 gelegen, sondern auch über dem ersten Halbjahr 2019. Allerdings bleibe die Lage auf der Einkaufsseite angespannt. Die fortdauernden massiven Preiserhöhungen belasteten zunehmend die Bruttomarge. Einen Teil davon habe das Unternehmen zwar an die Kunden weitergegeben, aber weitere Erhöhungen der Verkaufspreise müssten folgen. Zudem sei ein Ende der Versorgungsengpässe bei Rohstoffen sowie Verpackungsmaterialien nicht absehbar.

Die Prognose für den freien Cash-flow vor Akquisitionen belässt Fuchs Petrolub bei dem vor drei Monaten auf 110 Mill. Euro gesenkten Wert. Zunächst hatte der Konzern mit 160 Mill. Euro gerechnet. Im ersten Halbjahr gab der freie Cash-flow von 15 Mill. auf 12 Mill. Euro nach. Begünstigt worden sei er durch das höhere Nachsteuerergebnis, doch hätten steigende Rohstoffpreise und die hohe Nachfrage die Mittelbindung im Umlaufvermögen erhöht. Zudem seien die Steuerverbindlichkeiten zurückgegangen.

Laut Warburg Research hat der Schmierstoffhersteller die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen. Das neue Ziel für den operativen Jahresgewinn liege über der durchschnittlichen Markterwartung.

Im ersten Halbjahr kamen die Erlöse im Vergleich zur Vorjahreszeit um 26% auf 1,4 Mrd. Euro voran. Das Ebit sprang um 71% auf 191 Mill. Euro in die Höhe. Nach Steuern blieben 136 Mill. Euro Gewinn hängen nach 79 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten 2020. Die hohen Zuwächse hängen auch mit der Corona-Pandemie zusammen, die dem Konzern vor allem in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres zu schaffen machte. Danach setzte die Erholung ein.

In Asien/Pazifik zogen die Erlöse im Halbjahr um ein Drittel auf 424 Mill. Euro an. Dahinter steht vor allem die als stark beschriebene Nachfrage aus dem Automobilsektor in China, dem wichtigsten Automarkt weltweit. Das Ebit der Region kam um 54% auf 63 Mill. Euro voran. Auch in Europa/Afrika/Mittlerer Osten (EMEA) sowie in Nord- und Südamerika verzeichnete Fuchs kräftige Umsatzzuwächse von 23 bzw. 24%. In EMEA hätten fast alle Länder zum deutlich zweistelligen Wachstum beigetragen. Das in dieser Region erzielte Ebit stieg um zwei Drittel auf 93 Mill. Euro. In Amerika, der gemessen am Umsatz kleinsten Region des Konzerns, gelang Fuchs eine Gewinnverdoppelung im Vergleich zur durch Forderungsausfälle belasteten Vorjahreszeit.

Fuchs Petrolub
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20212020
Umsatz14111120
EMEA850690
Asien/Pazifik424320
 Nord-/Südamerika224181
Ebit191112
Ergebnis nach Steuern13679
Investitionen3258
Freier Cash-flow *1215
*) vor AkquisitionenBörsen-Zeitung