Für Alitalia bietet 2012 keinerlei Auftriebskräfte
tkb Mailand – Das Jahr 2012 entwickelt sich für Italiens Fluggesellschaft Alitalia zum “annus horribilis”. Dies bestätigte der Chairman der Airline, Großaktionär Roberto Colaninno. Nach einem Verlust von 69 Mill. Euro im Vorjahr erwartet Alitalia in diesem Jahr eine Verschlechterung des Ergebnisses. Das für 2012 erwartete Gewinnziel werde um mindestens ein Jahr verschoben, teilte CEO Andrea Ragnetti mit.Sowohl der operative Verlust als auch der Nettoverlust haben sich im ersten Quartal auf 109 bzw. auf 136 Mill. Euro weiter verschlechtert. Auch in den Monaten April und Mai sei ein weiterer Passagierrückgang verzeichnet worden. Der Alitalia-Chef trat aber Spekulationen entgegen, wonach die Airline eine Kapitalspritze nötig hat.Dem Vernehmen nach plant Alitalia einen kräftigen Personalabbau. Derzeit beschäftigt die Fluglinie 14 199 Personen. “Gerüchte über 1 000 Entlassungen sind übertrieben”, kommentierte Ragnetti den geplanten Personalabbau. Um mit dem in Italien rasant wachsenden Wettbewerb mit Low-Cost-Airlines wie Easyjet, Ryanair, Windjet & Co mitzuhalten, plane die Airline über Preisoffensiven die Passagierzahl auf 30 Millionen zu erhöhen. Im Vorjahr flogen 24,6 Millionen Passagiere mit Alitalia. Der Umsatz machte 3,6 Mrd. Euro aus. Air France ist mit 25 % der größte Aktionär von Alitalia.Neuralgischer Punkt ist, dass die einstige Monopolstrecke von Mailand Linate nach Rom Fiumicino durch die Superschnellverbindungen der Bahn neuerdings unter Konkurrenzdruck geraten ist.