Für Lindt & Sprüngli zahlt sich Kauf von Russell Stover aus
md Frankfurt – Lindt & Sprüngli wächst überdurchschnittlich. Der Schweizer Schokoladenhersteller (Goldhasen, Lindorkugeln) hat den Umsatz im ersten Semester im Vergleich zur Vorjahreszeit organisch – das heißt ohne Zu- oder Verkäufe und Wechselkursveränderungen – um 9,4 % gesteigert. Die Zielspanne für das organische Umsatzwachstum reicht von 6 bis 8 %. Die gute Erlösentwicklung basiere vorwiegend auf Volumenzuwächsen. Wie das Unternehmen mitteilt, seien die Schokoladenmärkte in den ersten sechs Monaten des Jahres dagegen nur leicht gewachsen oder hätten stagniert. Starker Franken belastetDer Hersteller von Edelschokolade berichtet, man habe mit Rohstoffpreisen zu kämpfen gehabt, die Rekordhöhen erreichten. Zudem habe der starke Franken belastet: Der negative Währungseinfluss auf den Umsatz betrage 7,5 %.Unter Berücksichtigung der Erlöse der 2015 erstmals konsolidierten Russell Stover Candies betrage das Wachstum in Lokalwährungen 25 %. Zusammen mit der vor einem Jahr übernommenen US-Schokoladenfirma, die sich die Züricher Schätzungen zufolge 1,4 Mrd. Dollar kosten ließen, erzielte die Gruppe im ersten Halbjahr einen konsolidierten Umsatz von 1,41 Mrd. sfr (1,35 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Plus von 17,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt 1,42 Mrd. sfr Umsatz erwartet.In Europa liege das Wachstum in Deutschland und Frankreich weit über dem Marktdurchschnitt und in Großbritannien sogar im zweistelligen Bereich. Auch in Nordamerika wachse Lindt & Sprüngli zweistellig. Mit Russell Stover dürfte der Umsatzanteil der Region von 30 auf 40 % gestiegen sein. Das US-Traditionsunternehmen habe sich im ersten Halbjahr “entsprechend den ambitionierten Erwartungen” entwickelt.Russell Stover war der größte Zukauf in der Geschichte von Lindt & Sprüngli. Mit dem Erwerb dürfte sich die Verhandlungsposition der Schweizer gegenüber US-Einzelhandelsriesen wie Wal-Mart und Safeway deutlich verbessert haben, was sich auf die Margen auswirken würde. Ergebnisse nennt Lindt im Halbjahresbericht aber traditionell nicht.Die Integration von Russell Stover habe 2015 “oberste Priorität”, heißt es im Ausblick. Nach deren Abschluss werde Lindt zum langfristigen Ertragsziel – einer Steigerung der Ebit-Marge von 20 bis 40 Basispunkten pro Jahr – zurückkehren.