Für Tom Tailor zieht sich die Schlinge zu
ds Frankfurt – Für die finanziell angeschlagene Tom Tailor wird es enger und enger. Die Modekette, die um eine Finanzspritze ihres chinesischen Großaktionärs Fosun und ihrer Konsortialbanken ringt, muss einen weiteren Rückschlag verkraften. Die Konsortialbanken haben den Verkauf der Marke Bonita abgelehnt, und die Verhandlungen mit den Kreditgebern stocken. Keine ausreichende MehrheitWie Tom Tailor am Freitagabend ad hoc mitteilte, haben die Konsortialbanken Tom Tailor mitgeteilt, dass es “derzeit keine ausreichende Mehrheit für die Zustimmung zum Vollzug des Verkaufs des Teilkonzerns Bonita gibt”. Tom Tailor hatte am 20. März mit der niederländischen Victory & Dreams einen Kaufvertrag über den Verkauf der Tochtergesellschaft Bonita abgeschlossen. “Der Vorstand wird sich weiter bemühen, die Zustimmung der Banken zu erlangen, geht aber derzeit davon aus, dass die Erteilung einer Zustimmung unwahrscheinlich ist”, meldet Tom Tailor ad hoc weiter. Der Vorstand prüfe daher derzeit sämtliche strategischen Alternativen für Bonita. “Ungeachtet dessen dauern die derzeit stockenden Verhandlungen mit den Konsortialbanken über die Anpassung des Konsortialkreditvertrags sowie mit dem Großaktionär Fosun über dessen Finanzierungsbeitrag weiter an”, heißt es.Tom Tailor hatte Bonita 2012 übernommen. Das Unternehmen, das auf Mode für Frauen ab 50 spezialisiert ist, verlor aber fortlaufend Umsatz. Die Chinesen sind seit 2014 beteiligt und hatten Mitte April ein freiwilliges Übernahmeangebot lanciert. Am Dienstag hatte Tom Tailor den Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Tochtermann bis spätestens Ende Juni angekündigt. Tochtermann soll demnach von einer Vertreterin des chinesischen Anteilseigners Fosun abgelöst werden. Fosun in Hongkong hatte ihren Anteil an Tom Tailor im Februar von knapp 29 % auf gut 35 % erhöht.