Saipem und Subsea7 fusionieren
Saipem und Subsea7 fusionieren
Neuer Riese im Bereich der Ingenieurdienstleister für die Öl- und Gasindustrie
bl Mailand
Der italienische Ingenieurdienstleister für die Öl- und Gasindustrie Saipem und sein norwegischer Konkurrent Subsea7 fusionieren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde unterzeichnet. Die Aktionäre der beiden Unternehmen werden jeweils 50% der Anteile des neuen Unternehmens halten.
Damit entsteht ein Unternehmen mit einem Umsatz von 20 Mrd. Euro, einem Auftragsbestand von 43 Mrd. Euro und einem Bruttogewinn von mehr als 2 Mrd. Euro. Sitz des neuen Konzerns, der den Namen Saipem7 tragen soll, wird Mailand sein. Die Aktien sollen sowohl in Mailand als auch in Oslo notiert sein.
Die Partner erwarten Einmalkosten von 270 Mill. Euro und vom dritten Jahr an jährliche Synergien von 300 Mill. Euro. CEO soll der bisherige Saipem-Chef Alessandro Puliti werden, das Offshore-Geschäft der bisherige Subsea7-CEO John Evans leiten. Die Subsea7-Anteilseigner erhalten 6,699 Saipem-Aktien für jedes ihrer Papiere und vor Abschluss der Transaktion, die für das zweite Halbjahr 2026 erwartet wird, eine außerordentliche Bardividende von 450 Mill. Euro. Die Aktionäre beider Unternehmen sollen 2025 Ausschüttungen von jeweils bis zu 350 Mill. Dollar und für 2026, sollte der Zusammenschluss noch nicht vollzogen sein, mindestens 300 Mill. Dollar erhalten.
Höhere Ausschüttungen
Die Saipem-Aktie reagierte auf die Ankündigung mit einem deutlichen Abschlag, die Papiere von Subsea7 legten stark zu. An der Börse ist Saipem derzeit mit 4,5 Mrd. Euro bewertet, Subsea7 mit 4,9 Mrd. Euro. Analysten der Citi sehen Kosteneinsparungen und ein verstärktes integriertes Angebot vor allem im Offshore-Bereich sowie höhere Ausschüttungen für die Aktionäre beider Unternehmen in den Jahren 2025 und 2026.
Saipem ist ein teilstaatlicher italienischer Konzern, der nach Verlusten von 2,5 Mrd. Euro für 2021 von den Aktionären Eni (31,2%) und der staatlichen Cassa Depositi e Prestiti (12,8%) mit mehreren Kapitalerhöhungen gerettet werden musste. Per Ende September 2024 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 10,1 Mrd. Euro (plus 8,3%) und einen Nettogewinn von 206 (Vorjahr: 79) Mill. Euro. Subsea7 wies für den gleichen Zeitraum Erlöse von 5 Mrd. Euro und einen Nettogewinn von 190 (21) Mill. Euro aus. Großaktionär ist Siem Industries S.A. mit 23,6%. An dem künftigen Konzern wird Siem mit 11,8% größter Aktionär sein. Eni wird 10,6% halten und die CDP 6,4%. Das Projekt hat die Unterstützung der italienischen Regierung. Wirtschafts- und Finanzminister Giancarlo Giorgetti sprach von einem „perfekten Beispiel dafür, wie der Staat bedeutende industrielle Operationen realisieren kann.“
Stark komplementär
Eni-CEO Claudio Descalzi hebt hervor, dass „ein neuer Weltmarktführer mit großem industriellem und technologischem Wert“ geschaffen wird. CDP-Ceo Dario Scannapieco betonte, dass der Zusammenschluss beide Unternehmen deutlich stärke. Sie seien stark komplementär. Und für Kristian Siem, Präsident von Subsea8, schafft die Operation Synergien und Wertschöpfung für die Aktionäre.