Fusionsabkommen von PSA und FCA in Sicht

Französische Seite hofft auf Garantien

Fusionsabkommen von PSA und FCA in Sicht

wü Paris – PSA und Fiat Chrysler (FCA) könnten noch diese Woche ihre Ende Oktober angekündigte Fusion endgültig besiegeln. Der Aufsichtsrat der französischen Opel-Mutter soll laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters am heutigen Dienstag darüber abstimmen. Das Übereinkommen, das neben externen Beratern von rund 100 Mitarbeitern der beiden Automobilkonzerne vorbereitet wurde, dürfte bis auf wenige kleine Änderungen den bereits bekannt gegebenen Eckpunkten entsprechen. Die französische Seite, die durch die staatliche Investmentbank BPI France und die Familie Peugeot bei PSA vertreten wird, soll dabei auf langfristige Garantien dringen. Tavares als elftes MitgliedDabei geht es vor allem um die Frage, was mit dem Verwaltungsratssitz des designierten Konzernchefs Carlos Tavares passiert, sollte er in ein paar Jahren die operative Geschäftsführung abgeben. Sowohl PSA als auch FCA sollen je fünf Mitglieder des Kontrollorgans stellen. Mit Tavares als elftem Verwaltungsratsmitglied soll die französische Seite jedoch einen Vorteil bekommen. Diesen dürfte sie auch in Zukunft behalten, quasi als Ausgleich dafür, dass die Bewertung der beiden Autobauer günstiger für die Aktionäre von FCA ist.Gleichzeitig könnte der Familie Peugeot ein Vorkaufsrecht für Anteile von Dongfeng eingeräumt werden. Derzeit halten die Peugeots, BPI France und Dongfeng je 12,23 % an PSA. Bei der Fusion würde ihre Beteiligung auf 6,1 % sinken. Sie sollen verpflichtet werden, ihre Anteile nicht in den drei Jahren nach Abschluss der Fusion zu verkaufen. Dabei könnte den Peugeots jedoch dem Vernehmen nach erlaubt werden, 2,5 % des Kapitals der fusionierten Gruppe von Dongfeng zu übernehmen. Dadurch würde der Anteil des chinesischen Autobauers auf unter 5 % sinken, was auch im Hinblick auf die US-Administration von Präsident Donald Trump gut wäre, die einen höheren Anteil eines chinesischen Aktionärs an der neuen Gruppe kritisch sehen würde. Gleichzeitig kämen die Peugeots so zusammen mit BPI France auf 14,7 % des Kapitals, so dass sie auf Augenhöhe mit den Agnellis wären.