Gagfah entkommt der Refinanzierungsfalle
ab Düsseldorf – Die Refinanzierungsprobleme des Wohnimmobilienkonzerns Gagfah lösen sich in Verbriefungen auf. Wie der Konzern mit Sitz in Luxemburg mitteilte, konnte ein im August fälliger Kredit im Volumen von 2,06 Mrd. Euro zu äußerst günstigen Konditionen abgelöst werden. Zur Seite stand dabei Goldman Sachs, die die Verbriefung mit einer Laufzeit von fünf Jahren plus einer Verlängerungsoption um ein Jahr arrangierte.Wirklichkeit wurde dabei auch der Wunsch von Vorstandschef Thomas Zinnöcker, günstigere Finanzierungskonditionen zu erzielen. Wie es heißt, muss für den CMBS (Commercial Mortgage-Backed Security) ein Zins von 2,76 % bei einer jährlichen Tilgung von 0,5 % gezahlt werden. Bislang war der Kredit mit 4,32 % verzinst. Zinnöcker, der erst im April von der GSW zur Gagfah gewechselt war, hatte mit Blick auf die Refinanzierung zunächst einen Zinssatz von 3 bis 3,5 % ins Auge gefasst.Auch hinsichtlich des Volumens gab es eine positive Überraschung: Sollte ursprünglich nur ein Volumen von 1 Mrd. Euro verbrieft werden, ließ die gestiegene Investorennachfrage Raum für mehr. “Durch die Refinanzierung zu solch günstigen Konditionen können wir uns jetzt wieder ganz auf unser Kerngeschäft konzentrieren und die nächsten Schritte unserer Strategie umsetzen”, wird Zinnöcker zitiert.Die nächste Refinanzierung steht erst 2014 mit gut 1,5 Mrd. Euro an. Dass die Refinanzierungsprobleme der Wohnimmobilienkonzerne wieder eine Perspektive bekommen, liegt nicht zuletzt am niedrigen Zinsniveau, das Investoren in Anlagen treibt, die wenigstens ein bisschen Rendite abwerfen. Erst im Februar war es Gagfah gelungen, das Darlehen auf die Dresdner Wohnungsgesellschaft Woba im Volumen von gut 1 Mrd. Euro zu einem Zinssatz von zunächst 3,85 % zu refinanzieren. In Nachverhandlungen konnte der Zins sogar noch auf 3,34 % gedrückt werden. Die damalige Verbriefungstransaktion hatte Bank of America Merrill Lynch arrangiert.Die gelungene Refinanzierung gab der im MDax gelisteten Aktie eine kräftigen Schub. Das Papier legte in einem freundlichen Gesamtmarkt in der Spitze um 5,8 % zu.