Gagfah legt Messlatte höher

Operativer Mittelzufluss sprudelt - Höhere Dividende

Gagfah legt Messlatte höher

ab Düsseldorf – Der Wohnimmobilienkonzern Gagfah untermauert mit dem Zwischenbericht den Turnaround. Angesichts eines im ersten Halbjahr auf 93,2 Mill. Euro bzw. 0,43 je Aktie nahezu verdoppelten FFO (Funds from Operations) legen die Luxemburger die Messlatte für den laufenden Turnus höher. Avisiert wird nun ein operativer Mittelzufluss (FFO) je Aktie von 0,86 bis 0,88 (zuvor: 0,84 bis 0,86) Euro, wie mitgeteilt wird. Zugleich soll eine Anlaufdividende von 0,30 bis 0,35 Euro je Aktie ausgekehrt werden, eine Steigerung gegenüber dem bisherigen Ziel (0,23 bis 0,25 Euro) von 35 %. In den vergangenen drei Jahren waren die Aktionäre leer ausgegangen.Die Gagfah nimmt die operative Entwicklung – neben Mietsteigerungen und dem Rückbau der Leerstandsquote kam das Unternehmen auch beim Verkauf nicht mehr zum Kerngeschäft gehörender Wohnungen voran – zum Anlass, einen Dreijahresplan aufzustellen. Darin festgeschrieben sind durchschnittliche Wachstumsraten für Mietsteigerungen (2,3 bis 2,5 % p. a.), das adjustierte operative Ergebnis (Ebitda) (6 bis 8 % p. a.), den FFO (10 bis 15 % p. a.) sowie den Nettoinventarwert (NAV) je Aktie (3,5 bis 4,5 % p. a.).An Dividende sollen dann 3,5 bis 4 % des NAV ausgeschüttet werden. Im laufenden Turnus werden es dagegen nur 2 bis 2,5 % sein, was gleichbedeutend ist mit der Erwartung, dass sich der NAV je Aktie bis zum Jahresende auf 14 Euro erhöht. An der Börse wurde die erwartete Entwicklung am Mittwoch mit einem Kurszuwachs um 2,9 % auf 13,99 Euro vorweggenommen.In der Mittelfristplanung sind nach Aussagen von Vorstandschef Thomas Zinnöcker Akquisitionen nur insoweit berücksichtigt, wie diese aus dem Cash-flow finanziert werden können. Prinzipiell soll der Kauf von weiteren Wohnportfolios zur Hälfte mit Eigen- und zur Hälfte mit Fremdkapital finanziert werden, so dass sich der Loan-to-Value in Richtung des Zielkorridors von 50 bis 55 % bewegt. Akquisition in ArbeitZur Jahresmitte belief sich die Verschuldung in Relation zum Verkehrswert der Immobilien noch auf 60,5 %. Mit Blick auf Akquisitionen befinden sich die Luxemburger gerade in exklusiven Verhandlungen über den Kauf von 12 000 Wohneinheiten in Nordrhein-Westfalen, wie Zinnöcker in einer Telefonkonferenz ausführte. Näher wollte er noch nicht auf Thema eingehen.Fortschritte machte Gagfah im ersten Halbjahr beim Abbau der Leerstände. Die entsprechende Quote belief sich auf 3,7 %, ein Rückgang seit Jahresbeginn um 40 Basispunkte. Im Branchenvergleich ist das aber immer noch vergleichsweise viel, glänzte Deutsche Wohnen doch zuletzt mit einer Quote von 2,6 % und auch die LEG schnitt mit 3,2 % deutlich besser aber. Einzig Branchenprimus Deutsche Annington weist mit 3,8 % einen höheren Wert aus.