Gagfah zahlt wieder Dividende
ak Düsseldorf – Der Wohnungskonzern Gagfah präsentiert sich als hübsche Braut: Kurz bevor das Unternehmen auch rechtlich unter das Dach der Deutsche Annington schlüpft und damit der Megadeal in der deutschen Immobilienszene besiegelt wird, legte der Vorstand am Dienstag mit einigem Stolz sein Zahlenwerk 2014 vor. “Versprochen und geliefert” titulierte die Gagfah ihre Pressemitteilung und verwies auf die Erfüllung sämtlicher Finanzziele. Im operativen Geschäft steigerte der Konzern die Nettokaltmiete je Quadratmeter um 2,7 % auf 5,35 Euro (flächenbereinigt: + 2,6 %). Gleichzeitig sank die Leerstandsquote auf 3,4 (i.V. 4,1) %.Auch mit den Wohnungsverkäufen zeigte sich die Gagfah-Führung sehr zufrieden. Für 222 Mill. Euro verkaufte das Unternehmen knapp 4 200 Wohnungen aus dem Non-Core-Portfolio, dazu kamen 766 Einzelprivatisierungen. Nach Kosten und Schuldenrückzahlung blieben als Beitrag zum FFO (Funds from Operations) 60,3 Mill. Euro hängen – geplant waren ursprünglich 45 bis 50 Mill. Euro.Das Bewertungsergebnis des Bestands brachte ein Plus von 162 Mill. Euro. Gagfahs 150 000 Wohnungen hatten 2014 einen Bestandswert von 7,7 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen mit 0,35 Euro erstmals seit 2010 wieder eine Dividende bekommen. Verlustvortrag geht flötenEinen Wermutstropfen enthält der Abschluss 2014 jedoch auch: Unterm Strich rutschte Gagfah in die roten Zahlen. Grund dafür sind Effekte im Finanz- und Steuerergebnis durch die Übernahme. Denn eine ausstehende Wandelanleihe enthält eine Change-of-Control-Klausel. Hier führte eine notwendige Fair-Value-Bewertung zu einem nicht zahlungswirksamen negativen Effekt von 126 Mill. Euro, was das Finanzergebnis nach unten zog. Daneben ging ein steuerlicher Verlustvortrag auf Holding-Ebene von rund 40 Mill. Euro verloren, so dass Gagfah am Ende knapp 17 Mill. Euro Verlust auswies. Ohne die negativen Effekte der Übernahme, so führte der Vorstand in einer Telefonkonferenz aus, wäre das Nettoergebnis 2014 bei 169 Mill. Euro gelandet.Für das angebrochene Jahr zeigte sich Gagfah-Chef Thomas Zinnöcker sehr optimistisch. Zur anstehenden Integration in die Deutsche Annington – sie hält mittlerweile 94 % – wollte er vor dem Closing keine Details preisgeben. Mit 350 000 Wohnungen und etwa 21 Mrd. Euro Portfoliowert entsteht nach Annington-Angaben der zweitgrößte Wohnungskonzern Europas hinter der französischen Unibail-Rodamco.