Gamestop will nach Umsatzeinbruch neue Aktien begeben
Gamestop will nach Umsatzeinbruch neue Aktien begeben
Reuters Grapevine
Der US-Videospielhändler Gamestop hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sackten die Erlöse im Anfang August beendeten Geschäftszeitraum auf 798,3 Mill. Dollar ab, nachdem sie im Vorjahreszeitraum bei 1,16 Mrd. Dollar gelegen hatten. Von der London Stock Exchange Group befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 895,7 Mill. Dollar gerechnet. Beobachter führen den Einbruch auf die zunehmende Verlagerung der Konsumenten weg von traditionellen Geschäften hin zum Online-Einkauf zurück. Zudem will Gamestop mehr Filialen als in den vergangenen Jahren schließen. Entsprechend hatte sich Unternehmenschef Ryan Cohen bereits im Juni geäußert.
Mögliche Akquisitionen im Blick
Als Reaktion auf die anhaltenden Herausforderungen kündigte Gamestop an, bis zu 20 Millionen Aktien an den Markt werfen zu wollen. Der Erlös soll für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden, einschließlich möglicher Akquisitionen und Investitionen. Die Ankündigung führte zu einem Kurseinbruch von mehr als 10% im nachbörslichen Handel.
Gamestop kämpft seit geraumer Zeit mit sinkenden Verkaufszahlen in ihrem Kerngeschäft – dem Verkauf von neuen und gebrauchten Videospielen auf Datenträgern – da sich der Markt zunehmend auf digitale Downloads und Streaming-Dienste verlagert. Trotz der aktuellen Herausforderungen hat sich die Aktie in diesem Jahr sehr volatil gezeigt, nicht zuletzt aufgrund der Rückkehr des Influencer-Investors Keith „Roaring Kitty“ Gill in die sozialen Medien, der als Schlüsselfigur der Meme-Aktienrallye 2021 gilt. Analysten von Wedbush sehen das Unternehmen jedoch weiter vor nahezu unüberwindbaren Hindernissen auf dem Weg zurück zum Wachstum.