ge Berlin – Der russische Energieriese Gazprom will in den nächsten Wochen ein neues Verkaufsverfahren testen. An vier Tagen der zweiten Septemberwoche sollen insgesamt 3,2 Mrd. Kubikmeter Gas verauktioniert werden, kündigte die mehrheitlich staatliche Gazprom am Freitag an. Sollte die Versteigerung erfolgreich verlaufen, soll dieser neue Mechanismus neben den herkömmlichen und seit Jahrzehnten üblichen Langfristverträgen etabliert werden. Gazprom bietet verschiedene Übergabepunkte in Ostdeutschland an, an denen das Gas in der Zeit zwischen 1. Oktober 2015 und 31. März 2016 abgenommen werden kann.Die im Testverfahren offerierten 3,2 Mrd. Kubikmeter sind eine überschaubare Menge. Allein durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream, die jüngste Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa, liefern die Russen jährlich etwa 55 Mrd. Kubikmeter. Gazprom leidet wie alle Öl- und Gasproduzenten an den rapide rückläufigen Rohstoffpreisen und hat deshalb großes Interesse, zusätzliche Mengen abzusetzen. Allerdings sind die Gasspeicher hierzulande relativ gut gefüllt, was das Interesse an zusätzlichen Lieferungen begrenzen dürfte.