Gazprom will mit Auktionen höhere Preise erzielen

Börsen-Zeitung, 9.9.2015 md Frankfurt - Die russische Gazprom, die rund 30 % des in Europa verbrauchten Gases liefert, versteigert in dieser Woche in drei Auktionen insgesamt 3,24 Mrd. Kubikmeter Erdgas. Ziel dieser einmaligen Aktion - bislang...

Gazprom will mit Auktionen höhere Preise erzielen

md Frankfurt – Die russische Gazprom, die rund 30 % des in Europa verbrauchten Gases liefert, versteigert in dieser Woche in drei Auktionen insgesamt 3,24 Mrd. Kubikmeter Erdgas. Ziel dieser einmaligen Aktion – bislang wurden ausschließlich langfristige Lieferverträge geschlossen, wobei der Preis an die Entwicklung der Ölnotierungen gekoppelt war – ist die Verteidigung des hohen Marktanteils und die Erzielung höherer Preise. Die Lieferung erfolge in den nächsten sechs Monaten über die Nord-Stream-Pipeline. Mit der Bekanntgabe der Auktionsergebnisse wird am Freitag gerechnet.Der stellvertretende CEO, Alexander Medwedew, erwartet, dass der Auktionspreis höher sein wird als der Durchschnittspreis, zu dem Gazprom liefert. Er sprach vom “Test” einer neuen Handelsform. Zu den Bietern gehören nach Auskunft des vom Staat kontrollierten Konzerns Rohstoffhändler wie Vitol, Gunvor, Goldman Sachs und Glencore.Gazprom rechnet für 2015 mit einem Rückgang des Verkaufspreises von 30 %, da der schwache Ölpreis und die Konkurrenz durch Flüssiggas belasten. Ein Teil des Erlösausfalls soll durch die Ausweitung der Lieferungen nach Europa, dem wichtigsten Markt, aufgefangen werden.