Gea arbeitet volle M & A-Pipeline ab
ak Düsseldorf – Die akquisitionshungrige Gea sieht sich bei mehreren Transaktionen auf der Zielgeraden. Finanzvorstand Helmut Schmale zeigte sich im Interview der Börsen-Zeitung zuversichtlich, dass dem auf die Nahrungsmittelindustrie spezialisierten Maschinen- und Anlagenbauer im laufenden Jahr zwei bis drei Zukäufe gelingen. Zum ersten Mal hat das Unternehmen bereits vor wenigen Tagen zugeschlagen. Mit dem Kauf der italienischen Comas ist der MDax-Konzern in den Backwarenmarkt eingestiegen. Die künftige Tochter stellt Maschinen für Kuchendekor her.Der Finanzspielraum der Gea ist üppig. “Wir können sicherlich 1,5 Mrd. Euro in die Hand nehmen”, sagte Schmale. Derzeit hat das Unternehmen viel Cash, da durch den Verkauf der Wärmetauschersparte im vergangenen Jahr rund 1 Mrd. Euro zuflossen. Der Finanzchef kann sich längerfristig bei Bedarf jedoch auch wieder einen Auftritt am Bondmarkt vorstellen. Die erste und einzige Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 400 Mill. Euro läuft im kommenden Jahr aus.Von diesem Montag an startet Gea mit einer neuen Organisationsstruktur. In der neuen Aufstellung hat das Unternehmen nur noch zwei Sparten (Equipment und Solutions). Der tiefgreifende Umbau, den der Vorstand bereits im vergangenen Jahr angestoßen hat, bedeutet auch den Wegfall von etwa 1 450 Stellen. Schmale bezeichnete die Kostenquote, die bei 11 % liegt, als viel zu hoch im Vergleich zu Wettbewerbern. Akquisitionen habe Gea lange Jahre “wie Perlen auf eine Kette hinzuaddiert und nie vollständig integriert”. Es sei zu viel in Divisionen und nicht auf Konzernebene gedacht worden. Mit den Verwaltungskosten liege der Konzern deshalb heute weit über dem Branchendurchschnitt von rund 7 %. “Wir machen das bewusst jetzt aus einer Position der Stärke heraus”, betonte Schmale. “Wenn wir erst in ein paar Jahren vielleicht in einer Krisenlage damit anfangen müssten, wäre das deutlich schlimmer für die Mitarbeiter und das Unternehmen.”—– Interview Seite 8