Maschinenbau

Gea bleibt trotz möglicher US-Zölle optimistisch

Der MDax-Konzern aus Düsseldorf will seine Profitabilität auch in schwierigen Zeiten weiter steigern. Die Anleger dürfen sich auf eine höhere Dividende freuen.

Gea bleibt trotz möglicher US-Zölle optimistisch

Wie Gea der Krise
im Maschinenbau trotzt

Anleger dürfen sich auf höhere Dividende freuen

knd Frankfurt

Die schlechte Stimmung im deutschen Maschinenbau lässt den Maschinen- und Anlagenbauer Gea Group relativ kalt. Während die Branche unter einer schwachen Nachfrage leidet, wachsen die Düsseldorfer weiter und machen zudem Hoffnung für das aktuelle Geschäftsjahr. Die Anleger dürfen sich freuen: Denn der MDax-Konzern will die Dividende um 15 Cent auf 1,15 Euro anheben.

Für die positive Entwicklung trotz Krisenzeiten sieht das Unternehmen vor allem zwei Gründe: Gea sei breiter aufgestellt als andere Maschinenbauer. Die Kunden kommen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, aus der Milchproduktion, aber auch aus der Chemie- und Pharmabranche. Zudem habe der Konzern bereits 2019 ein großes Transformationsprogramm gestartet. Dabei liege der zentrale Fokus auf Profitabilität.

Analysten leicht positiv überrascht

Im Gegensatz zum aktuellen Trend hat der MDax-Konzern Umsatz und Auftragseingang im abgelaufenen Jahr gesteigert und dazu auch seine Profitabilität verbessert. Analysten zeigen sich leicht positiv überrascht, auch wenn das Nettoergebnis wegen höherer Restrukturierungsaufwendungen um 2% gesunken ist. Die Erlöse stiegen 2024 um knapp 1% auf 5,4 Mrd. Euro. Organisch lag das Plus bei 3,7%.

Der Auftragseingang legte um 1,5 % auf 5,55 Mrd. Euro zu. Auch hier war das organische Wachstum mit 4,6% deutlich größer als das unbereinigte. Ohne die Kosten für die Umstrukturierung wuchs das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um rund 8% auf 837 Mio. Euro. Die Marge legte von 14,4% ein Jahr zuvor auf 15,4% zu.

2026er-Ziele bereits erreicht

Damit erreichte der Konzern vorzeitig das für 2026 gesetzte Finanzziel. Der Anstieg sei auch auf die Kostendisziplin des Unternehmens zurückzuführen: Gea investiert zwar weiterhin, optimiert aber auch die Produktionsprozesse. Unter anderem werden Standorte effizienter genutzt, heißt es von Firmenseite. Die Großaufträge kamen im vergangenen Jahr vor allem aus der Getränke- und Milchindustrie und aus der Pharmabranche. Geografisch wachsen die Regionen Asien und Nord- und Südamerika derzeit besonders stark.

„Sehr vielversprechend“

Den Ausblick auf das neue Jahr beschreibt Konzernchef Stefan Klebert als „sehr vielversprechend“. Das organische Umsatzwachstum soll zwischen 1% und 4% liegen, die Ebitda-Marge vor Restrukturierungsaufwand zwischen 15,6 und 16%. Eine der wichtigsten Prioritäten sei es, den Auftragseingang zu verbessern trotz geopolitischer und handelspolitischer Risiken. Auf die Frage, ob sich drohende US-Zölle negativ auswirken könnten, gibt sich Klebert gelassen: Ein Teil der Produktion des Konzerns sei bereits in den USA angesiedelt. Daher sei das Szenario „kein Schreckgespenst“ für Gea. Derzeit gebe es noch keine Zölle, die das Unternehmen betreffen. Und selbst wenn es welche gäbe, könne Gea die Kosten an die Kunden weitergeben.

Dax-Kandidat

Das neue Jahr dürfte damit spannend bleiben. Auch weil Gea als Kandidat für einen Aufstieg in den Dax gehandelt wird. An der Börse ging es für die Düsseldorfer am Dienstag auf und ab. Am frühen Nachmittag konnte die im MDax vertretene Aktie ein leichtes Plus verbuchen. Der Kurs kennt allerdings schon seit längerem vor allem eine Richtung: Innerhalb eines Jahres kommt das Papier auf ein Plus von mehr als 50%. Seit Anfang des Jahres ging es knapp 20% aufwärts.

Da der Konzern die Finanzziele der im Jahr 2021 vorgestellten Mission 26 bereits 2024 erreicht hat, hat sich Gea im Oktober neue Ziele gesetzt. Bis 2030 soll das durchschnittliche organische Umsatzwachstum über 5% betragen. Die Ebitda-Marge soll in einem Zielkorridor von 17 bis 19% liegen.

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