GEA Group AG

Gea fühlt sich stark für Zukäufe

Der Vorstandschef des Maschinenbauers Gea, Stefan Klebert, hat seine Lust auf Zukäufe bekräftigt: „Wir schauen uns um“, sagte der Konzernlenker am Montagabend bei einer virtuellen Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in...

Gea fühlt sich stark für Zukäufe

ak Köln

Der Vorstandschef des Maschinenbauers Gea, Stefan Klebert, hat seine Lust auf Zukäufe bekräftigt: „Wir schauen uns um“, sagte der Konzernlenker am Montagabend bei einer virtuellen Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Gea nimmt durchaus eine größere Akquisition ins Visier. „Wir könnten sicher bis zu 1 Mrd. Euro oder sogar darüber investieren in eine Firma“, sagte Klebert. Das wäre der Spielraum, ohne das Rating zu riskieren. Kurz vor dem Abschluss sei aber nichts.

Der auf die Lebensmittelindustrie fokussierte Maschinenbauer ist bislang mit geringen Einschränkungen durch die Pandemie gekommen. Klebert bestätigte die Finanzziele 2020. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs soll das operative Ergebnis steigen. Die Auftragslage bezeichnete der Gea-Chef als ordentlich, in Asien liefen die Geschäfte gut, etwas schwierig gestalte sich derzeit Lateinamerika. Nach Branchen spüren besonders Brauereien als Kunden von Gea die Krise, hier sei die Investitionsbereitschaft in neue Anlagen geringer, erläuterte Klebert. Andererseits boome die Nachfrage nach Maschinen zur Herstellung von Tiefkühlprodukten.

Am Rande profitiert Gea auch von den weltweit anlaufenden Impfungen gegen das Sars-CoV-2-Virus. Gea produziert auch Teile von Impfstoffproduktionslinien, vor allem Tanks, in denen Flüssigkeiten gemischt und auf bestimmten Temperaturen gehalten werden müssen. Die Engpässe bei der Impfstoffproduktion lägen derzeit aber im Abfüllen der Stoffe, erläuterte Klebert. Hier habe Gea aber keine Maschinen in der Produktpalette.

Nach der Reorganisation des Konzerns, die Klebert als neuer, seit Februar 2019 amtierender Vorstandschef angestoßen hatte, sei das Vertrauen des Kapitalmarktes inzwischen zurückgekehrt, konstatierte er. Nach sieben Gewinnwarnungen hatte das vorherige Management seinen Hut nehmen müssen, Aktionäre wie der Hedgefonds Elliott hatten Druck gemacht. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass Elliott nicht mehr oder nicht mehr nennenswert als Shareholder an Bord ist“, sagte Klebert jetzt.

Neue Nachhaltigkeitsziele

In den Blick nimmt die Gea-Führung derzeit eine nachgeschärfte Nachhaltigkeitsstrategie. Bislang hat der Konzern noch kein konkretes Ziel, wann Gea zum Beispiel klimaneutral arbeiten möchte. Klebert betonte, dass der Konzern in entsprechenden Rankings und Peergroup-Vergleichen trotzdem heute schon gut abschneide. Jetzt sollen aber auch Produktinnovationen noch mehr auf nachhaltige Kriterien wie weniger Energie- und Ressourcenverbrauch ausgerichtet werden. „Wir wollen uns noch mehr vornehmen“, sagte Klebert.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.