Gea sieht erste dunkle Wolken aufziehen
ahe Düsseldorf – Trotz eines deutlich verbesserten Ergebnisses im zweiten Quartal zeigt sich der Maschinenbauer Gea beunruhigt über die weitere Entwicklung. “Im zweiten Quartal haben sich im Vergleich zum Jahresbeginn viele Wirtschafts- und Konjunkturindikatoren verschlechtert”, erklärte Vorstandschef Jürg Oleas bei der Vorlage des Halbjahresberichts. Er bekräftigte zwar noch einmal die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2012. Dies gelte aber nur unter der Voraussetzung, dass sich die Rahmenbedingungen nicht noch weiter eintrübten, so Oleas.Erste Bremsspuren machten sich bei Gea bereits im Auftragseingang bemerkbar, der in den Monaten April bis Juni gut 4 % unter dem Vorjahresniveau lag. Deutliche Rückgänge gab es unter anderem im wichtigen Asien-Geschäft. Gea verwies darauf, dass im Vergleich zum ersten Quartal weniger Großaufträge verbucht werden konnten. Der Rückgang der Bestellungen sei im Wesentlichen aber auf weniger mittelgroße Aufträge mit einem Volumen zwischen 5 Mill. und 15 Mill. Euro zurückzuführen.Nach einem schwachen Startquartal zeigte sich Gea bei der Ertragsentwicklung allerdings wieder auf Kurs: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte ebenso wie das Nettoergebnis um 41 % auf nun 112 Mill. beziehungsweise 73 Mill. Euro. Auch das neue Geschäftsfeld Food Solutions zeigte nur noch einen operativen Verlust (vor Kaufpreisallokation) von 2 Mill. Euro – im ersten Quartal waren es noch 45 Mill. Euro gewesen. Marge noch unter ZielwertDie um Kaufpreisallokationen bereinigte Ebit-Marge legte im zweiten Quartal auf 8,6 (i.V. 8,1) % zu. Nach dem ersten Halbjahr ergab sich damit insgesamt eine operative Marge von 6,0 %, was noch deutlich unter dem 2011 erreichten Niveau von 9,7 % liegt, das Gea laut Prognose auch 2012 mindestens wieder erreichen will.Der in Düsseldorf ansässige MDax-Konzern plant 2012 zudem weiter mit einem Auftragseingang und einem Umsatz von mindestens 5 % über Vorjahr. Beide Werte waren zum Halbjahr mit 9 % beziehungsweise 11 % noch deutlich höher ausgefallen. Grund hierfür war das starke Wachstum im ersten Quartal gewesen.Am Markt sprachen Analysten von einem insgesamt soliden Quartalsausweis des Maschinenbaukonzerns, zeigten sich vom aktuellen Bestellvolumen allerdings enttäuscht. Die Prognose zum Auftragseingang sei nun “herausfordernd”, erklärte Gordon Schönell, Analyst vom Bankhaus Lampe. Die Umsatz- und Ebit-Margen-Prognosen sähen dagegen realistisch aus. An der Börse legte die im MDax gelistete Gea-Aktie um gut 0,6 % auf 22,86 Euro zu.