Gea trotzt schwachem Milchmarkt

Auftragseingang zieht an - Aktie auf Allzeithoch

Gea trotzt schwachem Milchmarkt

ak Düsseldorf – Der Maschinenbauer Gea hat mit seinen Halbjahreszahlen seine Investoren bei Laune gehalten. Der stärkste Auftragseingang in einem zweiten Quartal in der Unternehmensgeschichte führte kurz nach Handelsbeginn zu einem Allzeithoch beim Aktienkurs, ehe einige Anleger die deutlichen Gewinne der vergangenen Wochen offensichtlich mitnahmen. Die Titel gingen mit einem leichten Minus von 0,5 % bei 46,91 Euro aus dem Handel.Während die stärkste Konkurrentin, die schwedische Alfa Laval, vor zehn Tagen noch eine Auftragseinbuße von 11 % für die Monate April bis Juni gemeldet hatte, trumpfte Gea mit einem Plus von 7 % auf 1,2 Mrd. Euro auf. Die Schwäche im Milchmarkt – wegen des Preisverfalls bei der Milch gehen auch die Maschinenbestellungen zurück – konnte durch ein teilweise zweistelliges Wachstum in anderen Kundenindustrien ausgeglichen werden, berichtete Gea. Vor allem Produzenten aus der Nahrungsmittelbranche hätten fleißig bestellt. Die neue Konzernstruktur habe sich positiv ausgewirkt. Überproportional viele Aufträge zwischen 5 Mill. und 15 Mill. Euro kamen herein, aber auch die Bestellungen im Basisgeschäft unter 1 Mill. Euro wuchsen.Gea gelang bei einem leicht rückläufigen Umsatz im ersten Halbjahr eine auf 11,4 (i.V. 11,0) % verbesserte Marge (bezogen auf das operative Ebitda). Nach einer von Umbaukosten geprägten Vorjahresperiode versechsfachte sich der Konzernüberschuss auf 117 Mill. Euro. Gea hatte im zweiten Quartal 2015 rund 130 Mill. Euro an Sonderaufwand verbucht. Im Zuge der laufenden Restrukturierung streicht der MDax-Konzern 1 450 Stellen. Gea teilte mit, dass bis Ende Juni etwa 90 % des Stellenabbaus realisiert oder fest vereinbart worden seien.Im Zwischenbericht gab Gea auch den Kaufpreis für den italienischen Keksmaschinenproduzenten Imaforni bekannt. Er betrug für das Unternehmen, das rund 85 Mill. Euro Umsatz macht, 153 Mill. Euro. Dabei entstand ein Goodwill von 70 Mill. Euro. Imaforni ist in diesem Jahr die bisher einzige Akquisition. Im Februar hatte Vorstandschef Jürg Oleas weitere Erwerbe angekündigt.Gea bekräftigte die Anfang des Jahres verkündeten Finanzziele. Das operative Ebitda soll bei einem moderaten Umsatzwachstum um mindestens 4 % auf 645 Mill. bis 715 Mill. Euro zulegen.