Der deutsche Gebäudemanager Apleona (ehemals Bilfinger) übernimmt die Mehrheit bei der irischen Wartungsfirma Eastway. Mit der Übernahme stärkt der Apleona-Eigentümer, die französische Private-Equity-Gesellschaft PAI Partners, den Facility Manager aus Neu-Isenburg vor dem geplanten Verkauf. Eastway ist ein Spezialist für datengesteuerte, vorausschauende Wartung und KI-gestütztes Monitoring für technische Anlagen im Gebäudebetrieb.

Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und hat seinen Sitz in Limerick. Der Technologiespezialist berät seine Kunden zur vorausschauenden Instandhaltung von gebäudetechnischen Anlagen wie HVAC-Geräten, Kompressoren, Kältemaschinen oder Pumpen.

Das basiert auf einem sensorgestützten Online-Monitoring mit ständiger Überwachung durch Gebäudetechnikspezialisten, deren Empfehlungen wiederum auf den gesammelten Daten und Machine Learning basieren. Eastway verfügt nach eigenen Angaben inzwischen über eine Datenbank mit mehreren zehn Millionen Datenproben und Hunderten von verifizierten realen Maschinenfehlern, die immer weiter ausgebaut und verfeinert wird. Laut Jochen Keysberg, CEO von Apleona, adressiert das Unternehmen mit der strategischen Beteiligung die „stark steigende Kundennachfrage nach vorausschauenden, datenbasierten Instandhaltungslösungen, die erheblichen Einfluss auf Planung und CapEx großer Portfolios haben“. „Insgesamt stärken wir unsere Marktpositionierung als technologiegetriebener Facility Manager.“ Einen Kaufpreis für Eastway wollte ein Apleona-Manager auf Anfrage nicht nennen.

PAI Partners prüft einen Verkauf von Apleona, bei dem der Facility Manager mit rund 4 Mrd. Euro bewertet werden könnte. Die Beteiligungsgesellschaft führt laut Finanzkreisen derzeit Gespräche mit potenziellen Beratern, um das Interesse der Käufer zu prüfen. Die Überlegungen befänden sich noch im Anfangsstadium und es sei nicht sicher, dass PAI sich für einen Verkauf des Unternehmens entscheiden werde, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. PAI hatte Apleona, die früher zum Industriedienstleister Bilfinger gehörte, im Jahr 2020 vom Finanzinvestor EQT für 1,6 Mrd. Euro übernommmen.

Vor allem in Deutschland ist Apleona durch einen großen Zukauf gewachsen. Im Juli wurde die Fusion mit dem Konkurrenten Gegenbauer aus Berlin vollzogen. Aus dem Zusammenschluss soll der europäische Branchenführer mit 40.000 Beschäftigten und 3,5 Mrd. Euro Umsatz entstehen. Das operative Geschäft beider Unternehmen läuft unter dem Namen Apleona.

Mit Zukäufen soll es weiter gehen. „Wir sehen Apleona als eine der stärksten Marken auf dem immer noch stark fragmentierten europäischen Facility-Management-Markt. Bei dessen weiterer Konsolidierung wird Apleona mit Unterstützung von PAI weiter eine aktive Rolle einnehmen“, hatte PAI-Partner und Deutschlandchef Ralph Heuwing im März erklärt.