Geduld mit Hapag-Lloyd
Um den Verkauf von Hapag-Lloyd an die Singapur-Reederei NOL durch Tui zu verhindern, legte ein Hamburger Konsortium vor mehr als sechs Jahren 2 Mrd. Euro für eine Zweidrittelmehrheit inklusive Milliardenschulden hin. Viel Freude hatten die strategischen Eigentümer seitdem nicht an ihrem Investment. Die Krise in der Containerschifffahrt macht Hapag-Lloyd bis heute zu schaffen. Verluste sind seit Jahren die Regel, Dividendenausfall die Folge. 2014 betrug der Fehlbetrag 600 Mill. Euro. Doch am Ende des Tunnels ist wieder Licht zu erkennen. Hapag-Lloyd hat das Containergeschäft des chilenischen Rivalen CSAV übernommen und diesen als Großaktionär gewonnen. Größe zählt viel in der Branche, als weltweite Nummer 4 stehen die Hamburger in einem Markt mit Überkapazitäten nun besser da. Es gibt Sparpotenzial, was bessere Ergebnisse ermöglicht. Die wären Voraussetzung für Dividenden und für einen Börsengang. Doch für Börsenträume muss das Umfeld stimmen – und sie können schnell platzen: 2011 machte Fukushima Hapag-Lloyd einen Strich durch die Rechnung. Seitdem mussten die Eigentümer vor allem eines lernen: Geduld.ste