Gelöschte Daten kein Hindernis für VW-Ermittlungen

Börsen-Zeitung, 10.6.2016 dpa-afx/BZ Braunschweig - Die bei Volkswagen kurz vor dem Auffliegen der Abgasaffäre verschwundenen Daten sind laut Braunschweiger Staatsanwaltschaft bisher kein Hindernis für die Strafverfolgung. "Wir gehen im Moment davon...

Gelöschte Daten kein Hindernis für VW-Ermittlungen

dpa-afx/BZ Braunschweig – Die bei Volkswagen kurz vor dem Auffliegen der Abgasaffäre verschwundenen Daten sind laut Braunschweiger Staatsanwaltschaft bisher kein Hindernis für die Strafverfolgung. “Wir gehen im Moment davon aus, dass wir keinen maßgeblichen Verlust erlitten haben”, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe. Die Dimension des Datenverlustes lasse sich unter anderem daher abschätzen, dass ein Teil der Informationen inzwischen zurückgegeben worden sei.Als Ergebnis leitete die Behörde gegen VW ein neues Ermittlungsverfahren ein. Dabei geht es um den Anfangsverdacht der Urkundenunterdrückung und der versuchten Strafvereitelung. Darüber hatten zuerst NDR, WDR und “Süddeutsche Zeitung” berichtet. Nach dpa-Informationen wird im Zusammenhang mit dem Dieselskandal gegen 24 mutmaßlich Beteiligte ermittelt, gegen 17 davon wegen der Stickoxid-Software-Manipulationen, gegen sechs im Zusammenhang mit falschen CO2- und Verbrauchsangaben und nun gegen den Mitarbeiter, der für die Datenlöschung verantwortlich sein soll. Es handle sich aber nicht um einen amtierenden oder früheren Vorstand. Dem Vernehmen nach geht es um einen vor Monaten beurlaubten hochrangigen Mitarbeiter der Rechtsabteilung. Laut Ziehe werfen Zeugen dem Beschuldigten vor, wenige Wochen vor Bekanntwerden des Skandals bei einer Besprechung Beteiligte “verklausuliert, aber deutlich genug” angewiesen zu haben, Daten verschwinden zu lassen.