Geopolitische Risiken können Autokonzerne treffen

S & P: Elektromobilität aber größte Herausforderung

Geopolitische Risiken können Autokonzerne treffen

po Frankfurt – Die weltweite Nachfrage für Pkw dürfte in diesem und auch ins nächste Jahr hinein stabil bleiben. Damit dürften die Ratings für Hersteller und Zulieferer weitgehend stabil bleiben, bei einigen Autobauern in Europa und den USA sei auch ein Upgrade denkbar. Die Ratingagentur Standard & Poor’s geht in ihrer jüngsten Analyse von vergleichsweise günstigen makroökonomischen Bedingungen aus, auch wenn sich das Wachstum in China abschwächen dürfte und sich der US-Automarkt eher schlechter entwickeln werde.Mit gewisser Sorge weist S & P aber auf die fortbestehenden geopolitischen Risiken für die global agierende Branche hin. Hier sei vor allem an die von den USA angestrebte Neuverhandlung der Nafta-Freihandelsvereinbarungen zu denken, aber auch an die möglichen Auswirkungen des EU-Ausstiegs Großbritanniens (Brexit). Im schlimmsten Falle könnten sich negative Konsequenzen als zusätzliche Kosten für die Hersteller zeigen. Diese Risiken seien aber bei jetzigem Kenntnisstand schwer auf die einzelnen Firmen herunterzubrechen.Die Entwicklung der Elektromobilität dürfte sich laut S & P wegen der umweltpolitischen Sorgen beschleunigen. Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs dürfte der wichtigste und bestimmende Megatrend für die Branche in der nächsten Dekade werden, so Analyst Alex Herbert. Dabei werde sich Elektromobilität in den Märkten unterschiedlich schnell verbreiten. Der Großteil der zusätzlichen Kosten in der Industrie dürfte 2018 bis 2020 auf das Thema Elektromobilität entfallen. Regulatorische HürdenDas könne beträchtlichen Einfluss auf die Ertragslage von Herstellern und Zulieferern haben. Zunächst aber dürfte das zusätzliche Geschäft Wachstum generieren und so die zusätzlichen Investitionsaufwendungen aufwiegen. Autonomes Fahren werde sich dagegen auf absehbare Zeit weniger als disruptiv für die Branche erweisen, weil hier neben technischen Dingen vor allem regulatorische Hürden zu nehmen seien.