Gerry Weber rutscht in rote Zahlen

Mit Restrukturierung im Plan - Sonderlasten

Gerry Weber rutscht in rote Zahlen

ab Düsseldorf – Die seit Februar eingeleitete Restrukturierung hat Gerry Weber im dritten Quartal des im Oktober auslaufenden Geschäftsjahres rote Zahlen beschert. Hinzu kamen wenig ermutigende Rahmenbedingungen, die der gesamten Branche zu schaffen machen. Der börsennotierte Familienkonzern, der in den vergangenen Jahren bei der Expansion im Einzelhandel über die Stränge geschlagen hat, geht dennoch davon aus, im Gesamtjahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 10 und 20 Mill. Euro zu erwirtschaften, wie es im Zwischenbericht heißt. Der Umsatz soll sich dabei auf 890 bis 920 Mill. Euro belaufen.Im dritten Quartal schrieb das Unternehmen vor Zinsen und Steuern allerdings einen Verlust von 7,8 (i.V. 1,8) Mill. Euro. Zugleich bröckelte der Konzernumsatz um 2 % auf 195 Mill. Euro ab. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 4 (+ 22,2) Mill. Euro zu Buche.Fortschritte verzeichnete Gerry Weber nach den Angaben bei der laufenden Restrukturierung. So wurden bis Ende August bereits 40 Filialen geschlossen, im vierten Quartal stehen weitere 35 bis 40 Standortaufgaben auf dem Programm. Damit Hand in Hand gingen allerdings auch hohe Sonderaufwendungen. Nach den Angaben beliefen sich die liquiditätswirksamen Schließungskosten bislang auf 0,9 Mill. Euro, on top kamen Sonderabschreibungen in Höhe von 7,5 Mill. Euro. Die Sondereffekte im Rahmen des Stellenabbaus summierten sich bislang auf 1,8 Mill. Euro. Für das Gesamtjahr kalkuliert der Hersteller und Händler für Damenoberbekleidung nach früheren Angaben mit Einmalaufwendungen von 36 Mill. Euro. Mit signifikanten Entlastungen wird erst vom kommenden Geschäftsjahr an gerechnet. Verzögerte ExpansionDarüber hinaus verursachten Verzögerungen im Rahmen des Expansionsprogramms beim Modefilialisten Hallhuber, den Gerry Weber 2015 erwarb, weitere Belastungen. Zwar konnte die Tochter ihren Umsatz auf vergleichbarer Fläche in den ersten neun Monaten um 4,7 % ausbauen. Dabei musste jedoch die für die neuen Standorte erworbene Frühlings-/Sommerware mit hohen Rabatten losgeschlagen werden.