Gerry Weber steckt im Ergebnistal

Restrukturierung angelaufen - Hallhuber wächst

Gerry Weber steckt im Ergebnistal

ak Düsseldorf – Die begonnene Restrukturierung hat Gerry Weber tief ins Ergebnistal gestürzt. Nach einem Gewinneinbruch in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres (31. Oktober) fiel das zweite Quartal für den Modekonzern nur wenig besser aus. Mit dem Retail-Geschäft und der neuen Tochter Hallhuber schrieben zwei von drei Sparten rote Zahlen, während sich das Wholesale-Geschäft weiterhin margenstark präsentiert, aber mit starken Umsatzrückgängen zu kämpfen hat. Der Erlöseinbruch, der im ersten Quartal noch bei 38 % gelegen hatte, reduzierte sich allerdings im zweiten auf 17 %. Jahresprognose bestätigtViele Lichtblicke hatte der Vorstand im Zwischenbericht nicht zu bieten. Immerhin bestätigte der SDax-Konzern die Prognose für das Gesamtjahr, in der von einem leichten Umsatzrückgang auf 890 bis 920 (i.V. 921) Mill. Euro sowie einem Ebit-Einbruch auf 10 bis 20 (79) Mill. Euro ausgegangen wird. Eher mittelfristige Hoffnungen setzt die Unternehmensführung auf eine neue Marke: “Talkabout” soll Ende Juni auf einer Modemesse in Berlin vorgestellt werden und zunächst bei 30 Wholesale-Partnern in einer Testphase starten. Gerry Weber will damit eine jüngere Zielgruppe ansprechen.Die Restrukturierung, die Ende Februar im Detail vorgestellt worden war, läuft nach Vorstandsangaben derweil nach Plan. Bis Ende April sind 21 der geplanten 103 Filialen dichtgemacht worden. Der Vorstand betonte, dass das zuletzt anhaltend schwierige Marktumfeld noch einmal deutlich gezeigt habe, dass die Neuausrichtung des in den vergangenen Jahren so expansionsfreudigen Modekonzerns “absolut erforderlich” sei.Der Sozialplan für die Retail-Sparte sowie die administrativen Bereiche in der Konzernzentrale im westfälischen Halle sei unterzeichnet, sagte Vorstandschef Ralf Weber. Die Einmalaufwendungen fielen im ersten Halbjahr mit 2,6 Mill. Euro noch sehr moderat aus. Insgesamt rechnet der Vorstand jedoch mit 36 Mill. Euro in diesem Jahr, so dass das Gros im zweiten Halbjahr anfallen wird.Unterm Strich geht Gerry Weber jedoch nach früheren Angaben von schwarzen Zahlen aus. Die verbesserte Waren- und Bestandssteuerung zeigten erste Erfolge in der Verbesserung der Bruttomarge, betonte Weber. “Dennoch liegen noch viele Aufgaben und ein schwerer Weg in diesem und dem nächsten Geschäftsjahr vor uns.”Im zweiten Quartal ging der Umsatz auf Konzernebene um 4,3 % auf 230 Mill. Euro zurück, was vor allem am Wholesale-Geschäft lag. Doch auch die Retail-Umsätze rutschten flächenbereinigt um 5,9 % ab, was noch schwächer als der Marktdurchschnitt war. Die auf jüngere Kundinnen fokussierte Hallhuber dagegen wächst und verzeichnete ein flächenbereinigtes Plus von 4 %.—– Wertberichtigt Seite 8