Wirtschaftsprüfer

Gerry Weber sucht neuen Prüfer

Gerry Weber braucht ad hoc einen neuen Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020, denn die beauftragte PwC ist befangen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte 2020 mit Blick auf die Finanzierung der Gesellschaft Beratungsleistungen erbracht...

Gerry Weber sucht neuen Prüfer

ab Düsseldorf

Gerry Weber braucht ad hoc einen neuen Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020, denn die beauftragte PwC ist befangen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte 2020 mit Blick auf die Finanzierung der Gesellschaft Beratungsleistungen erbracht und das Unternehmen gestern darüber informiert, dass „die Besorgnis der Befangenheit“ bestehe. Daher dürfe PwC die Prüfung nicht durchführen. Dadurch verzögern sich nun die Prüfung und die Feststellung des Konzernabschlusses und die korrespondierenden Veröffentlichungen, wie Gerry Weber nach Börsenschluss mitteilte. Das Unternehmen muss nun aus dem Stegreif einen neuen Prüfer gerichtlich bestellen lassen. Ein entsprechender Antrag werde kurzfristig gestellt, heißt es.

„Für Gerry Weber ist das keine schöne Nachricht, wir werden durch einen außerhalb unseres Einfluss­bereichs liegenden Umstand ge­bremst“, wird Finanzchef Florian Frank zitiert. Dessen ungeachtet hätten die Prognosen für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 jedoch Bestand. „Die weitere Entwicklung von Gerry Weber ist nicht gefährdet“, sagte Frank. Der angeschlagene Modehersteller und -händler hat für den abgelaufenen Turnus einen Umsatz zwischen 260 und 280 Mill. Euro in Aussicht gestellt, zugleich wird im normalisierten operativen Ergebnis (Ebitda) mit einem Verlust im mittleren zweistelligen Mill.-Euro-Bereich gerechnet. Für 2021 sieht die Prognose ähnlich düster aus.