Gesco spürt Gegenwind
ab Düsseldorf – Der Beteiligungsholding Gesco bläst zunehmend konjunktureller Gegenwind ins Gesicht. Konnten im abgelaufenen Turnus, der bislang im März eines Jahres endete, noch Rekordwerte bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis gezeigt werden, sieht es für 2019 nicht mehr ganz so rosig aus, wie die Wuppertaler bei der Bilanzvorlage mitteilten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich eingetrübt, insbesondere das Segment Automotive sei von einem ausgesprochen schwierigen Umfeld geprägt. Daher wird für den neuen Turnus nur ein leichter Anstieg im Konzernumsatz auf 585 bis 605 (i. V. 574) Mill. Euro veranschlagt. Im Konzernergebnis nach Anteilen Dritter wird dagegen mit einem Rückgang auf 22,5 bis 24,5 (26,6) Mill. Euro gerechnet. Guter AuftragseingangDie erwartete Entwicklung spiegelt sich bereits im Ergebnis des ersten Quartals, das die operativen Monate Januar bis März der Tochtergesellschaften umfasst. Nach vorläufigen Zahlen übertrafen Auftragseingang und Umsatz den Vorjahreswert – dank des Zugangs einer Beteiligungsgesellschaft, das Ergebnis blieb jedoch deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück, heißt es.Mit der Umstellung des Geschäftsjahres der Holding auf das Kalenderjahr – dem Vorhaben muss die Hauptversammlung am 29. August noch zustimmen – reagiert Gesco auf eine Stichprobenprüfung der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung. Die Bilanzpolizei wertete den Konzernabschluss nämlich als fehlerhaft, da es keine tragenden Gründe für die Abweichung des Abschlussstichtags der AG von den Stichtagen der Tochtergesellschaften gebe. Entsprechend plant Gesco, im laufenden Turnus ein Rumpfgeschäftsjahr einzulegen, das vom 1. April bis 31. Dezember reicht. Die Ergebnisse der Tochtergesellschaften wären darin jedoch mit dem vollen Kalenderjahr enthalten, heißt es. Neuer PortfoliozuschnittAuch strategisch will Gesco nach eigenem Bekunden ein neues Kapitel aufschlagen. Zum einen soll das Firmenportfolio künftig ausgewogener und widerstandsfähiger mit drei größeren Ankerbeteiligungen und einer Reihe von Basisbeteiligungen aufgestellt werden. Zum anderen sollen die Beteiligungen so weiterentwickelt werden, dass Wachstum gefördert und Effizienz gesteigert wird. Konkret wird den Unternehmen vorgegeben, im Ergebnis 3 % über ihrem jeweiligen Markt zu wachsen. Als Zielmarge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt Gesco künftig über den Zyklus hinweg eine Range von 8 bis 10 % an.