Ergebnisziel nochmals gesenkt

Gesunkene Restwerte von Autos verderben Sixt die Prognose

Zum dritten Mal in diesem Jahr senkt der Autovermieter Sixt sein Ergebnisziel. Der Grund sind die niedrigen Preise für Gebrauchtwagen. Das kommt an der Börse schlecht an.

Gesunkene Restwerte von Autos verderben Sixt die Prognose

Gesunkene Restwerte von Autos
verderben Sixt die Prognose

Vermieter senkt Ergebnisziel zum dritten Mal in diesem Jahr

jh München

Der Autovermieter Sixt hat von Juli bis September seinen bisher höchsten Quartalsumsatz erzielt. Verglichen mit dem Erlös im Vorjahr stieg er um gut 10% auf 1,24 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern stagnierte jedoch mit 246 Mill. Euro. Nach wie vor belasten die schwache Autokonjunktur und die zuvor hohen Einkaufspreise das Unternehmen. Die besonders in den ersten Monaten dieses Jahres kräftig gefallenen Restwerte der Fahrzeuge erhöhen die Abschreibungen des Unternehmens. Zwar verringerten sich die gesamten Abschreibungen und Wertminderungen im Jahresverlauf, blieben im dritten Quartal mit 255 Mill. Euro aber klar über den 193 Mill. Euro im Vorjahr.

Für den letzten Abschnitt in diesem Jahr rechnet Sixt nochmals mit einem deutlichen Rückgang, aber einer nach wie vor „substanziellen Belastung“, wie Finanzvorstand Franz Weinberger in einer Telefonkonferenz mit Journalisten ankündigte. Das Unternehmen senkte deshalb die Jahresprognose für das Ergebnis vor Steuern von bisher 340 bis 390 Mill. Euro auf 340 Mill. Euro. Es ist in diesem Jahr die dritte Korrektur nach unten. Der Aktienkurs reagierte am Dienstag mit einem Abschlag von anfangs 10%. Zum Xetra-Schluss waren es 8,1%.

„Eine knappe Flotte“

Weinberger sagte, das Ergebnis im dritten Quartal genüge nicht den eigenen Ansprüchen. Nach dem Verlust im ersten Abschnitt und im Vergleich mit der Profitabilität der Wettbewerber sei es aber ein starkes Zeichen. „Wir konnten eine echte Aufholjagd hinlegen.“ Wegen der schwachen Autokonjunktur erziele Sixt inzwischen günstigere Konditionen im Einkauf. Und das Unternehmen plane weiterhin mit „einer knappen Flotte“, damit die Fahrzeuge stark ausgelastet seien.

Der Anteil von Autos, für die Vermieter das Risiko für einen Wiederverkauf tragen, ist in den USA traditionell höher. Hersteller erwerben dort in der Regel die Fahrzeuge nicht zurück. Für Verbesserungen sei der weitere Ausbau der Vermarktungsorganisation von Sixt wesentlich, sagte Weinberger. So solle jedes Fahrzeug zum bestmöglichen Zeitpunkt und Preis verkauft werden.

Konkurrent Hertz mit Verlust

Der Konkurrent Hertz gab am Dienstag einen Quartalsverlust von 1,33 Mrd. Dollar bekannt. Es war das vierte Defizit in einem Dreimonatsabschnitt in Folge. Enthalten ist nach Angaben des Unternehmens eine Wertminderung von 1 Mrd. Dollar auf die Restwerte der Autos in der Flotte. Das gilt vor allem für die Elektroautos von Tesla, von denen sich Hertz viel versprochen hatte. Auch Sixt hat den Bestand an Fahrzeugen der Marke deutlich verringert und nicht mehr neue gekauft. Der Umsatz von Hertz sank in den Monaten von Juli bis September um 5% auf 2,58 Mrd. Dollar.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.