Gesunkener Ölpreis hilft Mærsk und Hapag-Lloyd
ste Hamburg – Der dänische Schifffahrts- und Ölservice-Konzern A.P. Møller-Mærsk hat im ersten Quartal in seiner weltweit führenden Containerschifffahrtssparte ebenso wie Deutschlands führende Linienreederei Hapag-Lloyd von gesunkenen Bunkerpreisen profitiert. Während Mærsk Line eine Gewinnsteigerung in den ersten drei Monaten auf 714 (i.V. 454) Mill. Dollar verbuchte, gelang Hapag-Lloyd mit einem Überschuss von 128 (-119) Mill. Euro der Sprung aus der Verlustzone.Der Bunkerverbrauchspreis habe im ersten Quartal mit durchschnittlich 377 Dollar je Tonne deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert von 595 Dollar gelegen, teilte das Hamburger Unternehmen mit. Der starke Wettbewerbsdruck hingegen ließ auch im Startquartal nicht nach: Bei Hapag-Lloyd lagen die Frachtraten mit durchschnittlich 1 331 Dollar je Standardcontainer (TEU) um 91 Dollar (-6,7 %) unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang sei zum Großteil jedoch auf die Konsolidierung des Ende 2014 von der chilenischen Reederei CSAV übernommenen Containergeschäfts zurückzuführen, das niedrigere Durchschnittsraten aufweise als das Hapag-Lloyd-Geschäft.Vorstandschef Rolf Habben Jansen sprach trotz des Preisdrucks von einem erfreulichen Jahresauftakt, in dem Hapag-Lloyd auch von einem im Vergleich zum Euro erstarkten Dollar sowie von ersten Synergieeffekten aus dem Zusammenschluss mit dem CSAV-Containergeschäft sowie von ersten Ergebniseffekten aus dem Kostensenkungsprogramm profitiert habe. “Peak Season” entscheidendDie Reederei, die 2014 unter anderem wegen Wertberichtigungen bei 16 älteren Schiffen einen Verlust von 604 Mill. Euro verbuchte, stellt für dieses Jahr vorbehaltlich eines besseren Ergebnisses im wichtigen dritten Quartal (“Peak Season”) ein deutlich positives operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) in Aussicht. Dieses fiel bei dem Unternehmen, das in einigen Quartalen einen Börsengang anstrebt, im vergangenen Jahr mit 112 Mill. Euro negativ aus.Bei Mærsk monierten Analysten den Verlust von Marktanteilen in der Containerschifffahrt. Chief Executive Nils Andersen erklärte, ein Rückgang von 1,6 % sei in einem Markt, der um 1 % bis 2 % zugelegt habe, marginal. “Wir haben nicht die Absicht, Marktanteile zu verlieren.” Wenn es Mærsk darauf anlege, seien Anteilsgewinne möglich. Die Mærsk-Aktie fiel nach Bekanntwerden der Quartalszahlen um mehr als 2 %. Analysten meinten, es habe den Anschein, als habe sich die Gesellschaft zur Vermeidung einer Margenerosion aus einigen Fernost-Europa-Verkehren zurückgezogen. Bei Mærsk Line, auf die rund ein Fünftel aller auf den verkehrsreichsten Routen zwischen Asien und Nordeuropa transportierten Container entfällt, gingen die Frachtraten um 5 % zurück.Der dänische Konzern, der auch in der Ölservice-Sparte besser als erwartet abschnitt, stellt für das Gesamtjahr inzwischen einen bereinigten Gewinn von rund 4 Mrd. Dollar statt bislang leicht unter 4 (2014: 4,7) Mrd. Dollar in Aussicht.