Triebwerkshersteller unter Druck

Materialmängel machen MTU zu schaffen

MTU Aero Engines bekommt die Materialprobleme beim Geschäftspartner Pratt & Whitney zu spüren. Es sei damit zu rechnen, dass deswegen Umsatz und Betriebsgewinn 2023 um jeweils 1 Mrd. Euro niedriger ausfallen, teilte der Triebwerkshersteller mit. Die damit einhergehende Liquiditätswirkung werde auch in den Folgejahren zu spüren sein.

Materialmängel machen MTU zu schaffen

MTU geht von
Milliardenbelastung aus

Reuters Berlin

Materialprobleme bei Partner Pratt & Whitney belasten

Materialprobleme beim Geschäftspartner Pratt & Whitney treffen auch MTU Aero Engines. Umsatz und Ergebnis könnten deswegen im laufenden Jahr um jeweils 1 Mrd. Euro geringer ausfallen, teilte der Münchener Triebwerkshersteller mit. Auch in den Folgejahren sei mit Auswirkungen auf die Liquidität zu rechnen.

Wegen der Materialmängel hat Pratt & Whitney Hunderte Triebwerke zusätzlich in die Werkstätten zurückbeordert, was allein im dritten Quartal Kosten von 3 Mrd. Dollar verursachen dürfte. Der Chef der Pratt-&-Whitney-Muttergesellschaft RTX, Gregory Hayes, sagte, die Probleme mit einem Pulvermetall dürften „signifikante Auswirkungen“ auf die Kunden haben. Hunderte Flugzeuge müssen wegen der zusätzlichen Wartung am Boden bleiben. RTX zufolge ist damit zu rechnen, dass die Triebwerke im Schnitt 250 bis 300 Tage in den Werkstätten bleiben müssten. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit 60 Tagen Werkstattaufenthalt gerechnet. Der US-Konzern bezifferte die finanziellen Belastungen für die kommenden Jahre auf 3,0 bis 3,5 Mrd. Dollar. An der Börse brach die MTU-Aktie um mehr als 12% ein. Die RTX-Papiere sackten an den US-Börsen um mehr als 5% ab.

Kurs des Dax-Wertes bricht ein

MTU ließ offen, wie genau sich die Kosten des Wartungsprogramms auf die Prognose auswirken. Allerdings wurde die Vorhersage für 2023 unter Vorbehalt gestellt. Noch im Juli hatte MTU-Vorstandschef Lars Wagner von „moderaten Auswirkungen“ des Rückrufs auf die mittelfristigen Ergebniserwartungen gesprochen.

MTU hat einen Anteil von 18% an dem betroffenen Getriebefan-Triebwerk, das u. a. im A320neo – dem Erfolgsmodell von Airbus – zum Einsatz kommt.

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