Der Versorger EPH produziert Strom aus Kohle, Atom, Gas und erneuerbaren Energien – und dies auch hierzulande mit dem mitteldeutschen Braunkohleförderer Mibrag. Die Prager wissen also, worauf sie sich einlassen mit der Übernahme der Braunkohleaktivitäten des schwedischen Staatskonzerns Vattenfall. Diese extrem CO2-reiche Elektrizitätserzeugung steht noch mehr unter Beschuss von Öffentlichkeit und Politik als die Steinkohle, bei der ebenfalls ein Ausstieg gefordert wird. Als erste Konsequenz verfügte Berlin kürzlich, dass einige alte Braunkohlemeiler zwangsabgeschaltet werden müssen – was für die protestierende Gewerkschaft als Schaffen einer Kraftwerksreserve verpackt wurde. Hinzu kommt ein seit Jahren sinkender Großhandelspreis an der Strombörse EEX. Der drückt inzwischen sogar abgeschriebene Braunkohlekraftwerke in die roten Zahlen. Ohne dass ein Ende des Preisverfalls absehbar ist, wie die niedrigen Futures-Preise zeigen. Doch EPH-Chef Daniel Kretínský ist überzeugt, dass Kohlestrom trotz Wind und Solar noch jahrelang benötigt wird – und zwar zu höheren Preisen. Eine gewagte Wette.ge