Gewerbeimmobilien zeigen ersten Preisknick seit Jahren

VDP-Index gibt nach - Chefin von DIC Asset trotzdem optimistisch

Gewerbeimmobilien zeigen ersten Preisknick seit Jahren

jsc/hek/ds Frankfurt – Die Preise für Gewerbeimmobilien in Deutschland sind in der Coronakrise gefallen: Im zweiten Quartal sank der ermittelte Kapitalwert der Objekte laut Erhebung des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) im Vergleich zum Startquartal um 0,3 % und damit erstmals seit Anfang 2012. Der Rückgang trifft sowohl Büroobjekte, die damit einen zuletzt steilen Anstieg beenden, als auch Einzelhandelsimmobilien, die separat betrachtet bereits zuvor einen Preisrückgang verzeichnet hatten.Der VDP verweist auf die nunmehr verbreitete Praxis des Homeoffice und die zeitweiligen Sperren für Geschäfte. Auch die Neuvertragsmieten gaben nach Erhebung des Verbands nach. Der Index für Wohnimmobilien setzte den Aufwärtstrend unterdessen fort. Zwar zeige sich der Immobilienmarkt in der Krise robust. Ob die Nachfrage nach Büroimmobilien nur vorübergehend gesunken sei oder bereits eine “strukturelle Verschiebung” vorliege, sei noch nicht absehbar. Einzelhandelsobjekte seien aber bereits zuvor wegen des Onlinehandels unter Druck geraten. Der VDP greift für die Auswertung auf Transaktionsdaten der Mitgliedsbanken zurück und schätzt unter Berücksichtigung weiterer Variablen, wie sich die Preise für vergleichbare Objekte verändert haben. Seit 2010 sind die Preise über alle Kategorien hinweg gestiegen.Der Gewerbeimmobilienkonzern DIC Asset zeigt sich unterdessen optimistisch: Nach den Einbußen im zweiten Quartal kämen jetzt sowohl das Vermietungs- als auch das Transaktionsgeschäft zurück, sagt Firmenchefin Sonja Wärntges im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Sie geht davon aus, dass der Trend zu flexiblem Arbeiten im Homeoffice bestehen bleibt. Dadurch würden die Immobilien aber nicht überflüssig: “Die Büros werden nur anders aussehen.” Sie müssten mehr Platz bieten, da neue Arbeitsplatzkonzepte mehr Abstand der Mitarbeiter vorsähen. Unterdessen teilte der Büroimmobilienspezialist Alstria am Montagabend mit, dass er die Jahresprognose bestätigt. – Berichte Seiten 4 und 7 Wertberichtigt Seite 6