Gewinneinbruch bei Fielmann
ste Hamburg – Die Schließung der Filialen Mitte März infolge der Corona-Pandemie hat sich bei Deutschlands führender Optikerkette Fielmann deutlich auf Brillenabsatz, Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal ausgewirkt. Wie das Hamburger Familienunternehmen zwei Tage vor der Vorlage der Jahresbilanz 2019 sowie der Angaben zum ersten Quartal 2020 in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt gab, fiel der Überschuss in den ersten drei Monaten vorläufigen Berechnungen zufolge um fast 75 % auf 11,8 (i.V. 46,9) Mill. Euro.Das Ergebnis des ersten Quartals sei stark durch die Schließung der Niederlassungen und dem damit einhergehenden Umsatzrückgang um mehr als 80 % beeinflusst worden, erklärte das SDax-Unternehmen. Die zuvor im bisherigen Jahresverlauf um 19 % gesunkene Aktie legte gestern in einem freundlichen Marktumfeld um 4 % auf 60,65 Euro zu. Fielmann hatte am 19. März mitgeteilt, den Regelbetrieb in den Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz auszusetzen und die Filialen in Italien, Österreich, Slowenien und teilweise in Polen nach behördlichen Anordnungen geschlossen zu haben. Auf ein erhebliches Geschäftsrisiko hatte der Konzern, der Ende vorigen Jahres 776 (i.V. 736) Niederlassungen unterhielt, damals bereits hingewiesen.Wie nun mitgeteilt wurde, sank der Absatz, der im ersten Quartal 2019 auch dank eines milden Winters sowie eines günstigen Kalendereffekts (Osterfeiertage erst im April) um 3,4 % auf 1,99 Millionen Brillen gestiegen war, in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 14,4 % auf 1,7 Millionen. Der Konzernumsatz schrumpfte den Angaben zufolge “nach einer guten Entwicklung im Januar und Februar” um 4,4 % auf 355,3 Mill. Euro. Der Vorsteuergewinn fiel um fast 74 % auf 17,6 (67,2) Mill. Euro.Fielmann verwies auf sofort eingeleitete, umfangreiche Maßnahmen zur Kostenreduktion, die ab dem zweiten Quartal wirken würden. Details nannte das Unternehmen, das zu rund 72 % der Gründerfamilie gehört, gestern nicht. Ende März hatten Vorstand und Aufsichtsrat zur Sicherung der Liquidität den Vorschlag zurückgezogen, den Aktionären für das vergangene Geschäftsjahr eine auf 1,95 (i.V. 1,90) Euro je Aktie steigende Dividende zu zahlen.