Gewitter entlädt sich über Solarworld

Tiefrote Zahlen schlagen Anleger in die Flucht - Gewinnzone nicht in Sicht

Gewitter entlädt sich über Solarworld

ge Berlin – Mit tiefroten Zahlen hat der Solarkonzern Solarworld die Anleger schockiert. Entgegen sämtlichen Erwartungen fuhr das Bonner Unternehmen im ersten Halbjahr einen Betriebsverlust von 143,8 Mill. Euro ein und rechnet auch im gesamten Turnus mit einem Verlust. Der TecDax-Wert brach an der Börse um 12,2 % auf 1,163 Euro ein, nachdem die Schätzungen der Experten beim Umsatz, vor allem aber beim Ergebnis “meilenweit” – so ein Analyst – verfehlt worden waren.Konzernchef und Großaktionär Frank Asbeck machte den durch Dumping ausgelösten Preisverfall für das desaströse Ergebnis verantwortlich. Durch den von chinesischen Herstellern angefachten Preiskampf seien die Modulpreise im ersten Halbjahr um 40 % gesunken. Damit seien umfangreiche Wertberichtigungen notwendig geworden. Aus heutiger Sicht seien auch im gesamten Jahr 2012 keine schwarzen Zahlen mehr möglich. Wann Solarworld wieder Gewinne zeigen könne, stehe “in der Sonne”. Neben der dank chinesischer Produzenten “aggressiven und von illegalen Handelspraktiken geprägten Marktlage” machte Asbeck auch die deutsche Politik für das schwache eigene Ergebnis verantwortlich. “Politisch bedingt” sei die Nachfrage nach Dachanlagen im zweiten Quartal spürbar zurückhaltend gewesen. Dagegen hatte die Bundesnetzagentur vor wenigen Tagen berichtet, dass im ersten Halbjahr so viele Solaranlagen in Deutschland neu ans Netz gingen wie noch nie zuvor.Obwohl der Absatz von Modulen und Bausätzen im Halbjahr von 269 auf 316 Megawatt stieg, sackte der Umsatz wegen rückläufiger Preise auf 340,1 (i. V. 533,6)Mill. Euro weg. Wegen des Preisverfalls mussten Wertberichtigungen von insgesamt mehr als 125 Mill. Euro vorgenommen werden, teilten die Bonner weiter mit. Zusammen mit dem defizitären laufenden Geschäft summierte sich der Verlust vor Zinsen und Steuern auf 143,8 Mill. Euro, nach plus 70,5 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten 2011. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 159,3 Mill. Euro. Asbeck erwartet erst 2013 “ein Ende der negativen Nachrichten”, wenn der Preisverfall gestoppt sei.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 9