WERTBERICHTIGT

GfK braucht Zusammenhalt

Börsen-Zeitung, 13.3.2013 Der Marktforscher GfK hat eine beeindruckende Wachstumsgeschichte hinter sich. Innerhalb von zehn Jahren hat das Unternehmen seinen Umsatz fast verdreifacht. Für diese Expansion wurden immer neue Gesellschaften gekauft und...

GfK braucht Zusammenhalt

Der Marktforscher GfK hat eine beeindruckende Wachstumsgeschichte hinter sich. Innerhalb von zehn Jahren hat das Unternehmen seinen Umsatz fast verdreifacht. Für diese Expansion wurden immer neue Gesellschaften gekauft und angedockt. Außerdem hat das Management für jede organische Ausweitung Töchter gegründet. Die Kehrseite: Die Komplexitätsbewältigung blieb auf der Strecke. Das Ergebnis ist eine Patchwork-Struktur, die nicht zukunftsfähig ist. Die GfK braucht mehr Zusammenhalt. Dies ist nicht nur notwendig, um das Risiko von Betrugsfällen wie in der Türkei zu reduzieren. Wichtiger noch: Nur eine Vereinheitlichung kann die Produktivitätsreserven heben. Zudem gilt es die Gefahr von Goodwill-Abschreibungen zu minimieren. So sehr die GfK also mehr Zusammenhalt benötigt, so wenig darf dies zu Intransparenz führen. In der Berichterstattung ist unverändert ein Ärgernis, dass das operative Ergebnis exzessiv bereinigt wird. Es geht an der Realität eines Milliardenkonzerns vorbei, beispielsweise die Kosten für Effizienzsteigerungen herauszurechnen. mic