GfK setzt auf das zweite Halbjahr
sck München – Nach gedämpft ausgefallenen Quartalszahlen setzt das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK auf die zweite Jahreshälfte. Bei Vorlage des Halbjahresberichts verwies Vorstandschef Matthias Hartmann auf die “sehr solide” Auftragslage. Der Konzern werde daher aufholen. Deshalb ist er sicher, die Prognose zu erfüllen. Die GfK will in diesem Jahr die Umsatzrendite (auf Basis des angepassten operativen Ergebnisses) auf eine Bandbreite von 12,4 bis 12,8 % steigern, nachdem sie 2014 auf 12,3 (i.V. 12,7) % abgerutscht war. Der Erlöszuwachs soll “moderat” ausfallen. Der Konzern will dabei den Umsatz auch ohne Zukäufe und Währungseffekte erhöhen, also organisch zulegen.Trotz Hartmanns Zuversicht reagierten die Anleger auf den Zwischenstand vergrätzt. Die Aktie büßte 4,4 % auf 38,02 Euro ein. Damit war das Papier zum Xetra-Handelsende Schlusslicht im SDax. Die GfK bringt es auf eine Marktkapitalisierung von 1,4 Mrd. Euro. Grund für den Kursdämpfer waren vermutlich schwache Quartalszahlen. In den Monaten April bis Juni steigerten die Franken zwar den Umsatz um 6 % auf 385 Mill. Euro, das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (angepasst) schrumpfte jedoch um 3 % auf 44 Mill. Euro. Die Rendite fiel um einen Prozentpunkt auf 11,4 % zurück. Aufgrund eines robusten Jahresauftakts verzeichnete der Konzern aber nach sechs Monaten bei dieser Kennziffer ein Plus von 4 % auf 71 Mill. Euro (vgl. Tabelle). Die Marge lag bei 9,5 (9,8) %. Projektanläufe belastenHartmann führte den Ergebnisrückgang im zweiten Quartal vor allem auf Anlaufkosten für zwei Großaufträge in Brasilien und Saudi-Arabien zurück. In beiden Ländern baut das Unternehmen eine Fernsehforschung für die Werbewirtschaft nach dem Vorbild der TV-Einschaltquoten in Deutschland auf. Die Projekte drücken dem Konzernchef zunächst auf das Ergebnis, würden sich aber später auszahlen. So will die GfK im laufenden zweiten Halbjahr die Lücke schließen. Um das Margenziel zu erreichen, braucht der Konzern im dritten und vierten Quartal aber einen ordentlichen Schub.