Givaudan hat den richtigen Riecher
dz Zürich – Der Schweizer Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat sich im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres einen komfortablen Vorsprung auf die Marschtabelle erarbeitet. Das Unternehmen weist eine Zunahme der Verkäufe um 6,9 % auf 2,3 Mrd. sfr aus, was deutlich über dem geltenden Fünfjahresplan liegt, der ein jährliches organisches Wachstum von durchschnittlich 4 % bis 5 % vorsieht.Zwar war die leichte Abschwächung des Franken in den ersten sechs Monaten dem Wachstum förderlich – aber nur in sehr limitiertem Maß. Auch auf vergleichbarer Basis (wechselkurs- und akquisitionsbereinigt) erreichte das Umsatzwachstum von Givaudan mit 6,2 % einen selbst für die Analystengemeinde überraschend hohen Wert. Die Riechstoffe hatten diesmal den Löwenanteil am Wachstum (+ 10,7 % auf 1,1 Mrd. sfr). Beide Segmente expandierten am stärksten in den Schwellenländern.Die Aktien quittierten den Zwischenbericht mit einem Kursgewinn um rund 2,5 % auf ein Allzeithoch von über 2 100 sfr. Die positive Börsenreaktion trägt selbstredend auch dem Umstand Rechnung, dass Givaudan die steigenden Verkäufe über beträchtliche Skaleneffekte in noch deutlich dynamischer wachsende Gewinne umzusetzen versteht. Der Reingewinn verbesserte sich im Berichtsabschnitt um 7,6 % auf 368 Mill. sfr. Im gleichen Maß nahm auch der freie Cash-flow zu, der für die Bestimmung der Dividendenausschüttung maßgebend sein wird. Givaudan hat im Frühjahr 499 Mill. sfr oder 78 % des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet. Das Unternehmen hat eine lange Historie als robuster Dividendenzahler. Dementsprechend hoch ist auch die Börsenbewertung. Die Analysten rechnen für 2016 mit einem Gewinn pro Aktie von deutlich über 70 sfr und mit einer weiteren Erhöhung der Dividende von zuletzt 54 sfr pro Titel. Auf dieser Basis werden die Titel zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2016 von etwa 29-mal gehandelt. Givaudan ist mit einem Anteil von rund 25 % Weltmarktführerin.