Bodenschätze

Glencore macht Teck ein Angebot fürs Kohlegeschäft

Der Bergbau- und Rohstoffhandelskonzern Glencore hat Interesse an Assets des kanadischen Wettbewerbers Teck. Die Schweizer legten nun ein Angebot für das Kohlegeschäft des Rivalen vor.

Glencore macht Teck ein Angebot fürs Kohlegeschäft

Glencore greift nach
Kohlegeschäft von Teck

Rohstoffkonzern präferiert nach wie vor Komplettfusion

dpa-afx/md Zürich/Frankfurt

Der Rohstoffkonzern Glencore buhlt weiter um Teck bzw. um Assets des kanadischen Bergbauunternehmens. Die Schweizer legten nun ein Angebot für einen Teil des Unternehmens vor, nachdem die Komplettübernahme gescheitert ist. “Als Antwort auf entsprechende Medienberichte” bestätigte Glencore, dass die Gesellschaft dem Verwaltungsrat von Teck Resources den Vorschlag unterbreitet habe, das Kohlegeschäft von Teck – gebündelt in der Sparte Elk Valley Resources (EVR) – gegen Barzahlung zu erwerben. Ein konkreter Preis wurde nicht genannt. Dieses Angebot sei als Alternative zu betrachten, heißt es in der Mitteilung. Nach wie vor sei Glencore zu einem Zusammenschluss der beiden Unternehmen bereit.

Glencore ist der weltweit größte privatwirtschaftliche Kohleproduzent, was 2022 – als der Preis für den fossilen Brennstoffe zeitweise haussierte – zu einer Vervierfachung des Gewinns auf 16,5 Mrd. Dollar führte. Dennoch denkt das Management schon seit Jahren über Möglichkeiten nach, das CO2-intensive Kohlegeschäft abzutrennen, um eine höhere Börsenbewertung des Metallgeschäfts zu erreichen. Eine Übernahme von EVR in bar würde eine Abspaltung des eigenen Kohlegeschäfts und die wertsteigernde Kombination zu einem neuen Unternehmen ermöglichen, so Glencore.

Die in Vancouver ansässige Teck hatte ein 22,5 Mrd. Dollar schweres Angebot von Glencore zur Verschmelzung der beiden Unternehmen abgelehnt. Durch einen Aktientausch würde Teck in die Kohle- und Erdölaktivitäten von Glencore hineingezogen, lautete der Hauptkritikpunkt. Teck verfolgte stattdessen den Plan, ihr Kupfer- und Kohlegeschäft vom Rest des Konzerns abzutrennen und zu verkaufen. Allerdings zog Teck Ende April den Plan zur Abtrennung der Geschäftsbereiche in letzter Minute zurück, nachdem die Firma nicht genügend Unterstützung durch die Aktionäre erhalten hatte.

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