Glencore unter Verdacht

Börsen-Zeitung, 23.6.2020 dpa-afx/md Baar/Frankfurt - Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen den Rohstoffkonzern Glencore wegen Korruptionsfällen in der Demokratischen Republik Kongo eingeleitet. Darüber sei Glencore informiert...

Glencore unter Verdacht

dpa-afx/md Baar/Frankfurt – Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen den Rohstoffkonzern Glencore wegen Korruptionsfällen in der Demokratischen Republik Kongo eingeleitet. Darüber sei Glencore informiert worden, teilte der Konzern mit. Bei der Untersuchung gehe es um Versäumnisse von Glencore, organisatorische Maßnahmen zur Verhinderung von mutmaßlicher Korruption in dem afrikanischen Staat ergriffen zu haben, welche derzeit von der Bundesanwaltschaft untersucht würden.Nach Prüfung u. a. einer im Dezember 2017 eingegangenen Strafanzeige habe sie zunächst Anfang Mai 2019 ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Bestechung fremder Amtsträger gegen eine “unbekannte Täterschaft” eröffnet. Die Strafanzeige war von Public Eye eingereicht worden. Die Nichtregierungsorganisation warf dem Minenbetreiber vor, im Kongo 2007 zu Spottpreisen substanzielle Anteile an Kupfer- und Kobaltminen gekauft zu haben, deren Wert in die Milliarden Dollar gehe. Ende 2019 hatte auch die britische Strafermittlungsbehörde (SFO) eine Untersuchung gegen Glencore wegen des Verdachts der Bestechung eingeleitet. Es wurde spekuliert, dass es um die Beziehungen zum israelischen Geschäftsmann Dan Gertler und dessen Kontakte zur politischen Führung im Kongo gehen könnte.