Globaler PC-Absatz fällt

Trendwende in den USA einziger Lichtblick - Brexit-Folgen bedrohen Nachfrage

Globaler PC-Absatz fällt

scd New York – Die Flaute im globalen PC-Markt hat sich im zweiten Quartal unvermindert fortgesetzt. Wie das Marktforschungsunternehmen Gartner berichtet, schrumpften die Auslieferungen um 5,2 % auf 64,3 Millionen Geräte. Vor zwei Jahren waren in den Monaten April bis Juni noch fast 76 Millionen Computer abgesetzt worden. Verglichen mit dem ersten Quartal, als die Auslieferungen um 11 % eingebrochen waren, zeigt sich der Markt aber nun dennoch leicht erholt. Im Wesentlichen ist dies dem Turnaround in den Vereinigten Staaten zu verdanken. Mit 1,4 % legten die Auslieferungen hier erstmals binnen sechs Quartalen wieder zu.Von der Stärke im Heimatmarkt profitierten in erster Linie die dortigen Marktführer HP und Dell, die ihren Absatz so auch global steigerten. Apple konnte von der Erholung in den USA hingegen nicht profitieren. Der iPhone-Anbieter verzeichnete in den USA sogar einen fast 10-prozentigen Auslieferungsrückgang der Mac-Rechner. Global sackte der Absatz des Unternehmens um 4,9 % ab und lag damit nur minimal vor der Gesamtmarktentwicklung. Bereits im ersten Quartal hatte Apple enttäuscht. Lenovo schwächeltTrotz eines 2,2-prozentigen Absatzrückgangs hat die chinesische Lenovo ihre Weltmarktführung gehalten. Lenovo zeigt in den USA zwar das kräftigste Wachstum der fünf größten PC-Anbieter, kommt dort allerdings auch nur etwa auf einen halb so hohen Anteil wie Dell oder HP. Für Lenovo ist es bereits das fünfte Quartal in Serie mit rückläufigem Absatz.Laut Gartner-Analystin Mikako Kitagawa haben die weltweiten Preisanstiege aufgrund der Dollar-Aufwertung wesentlich zum weltweit siebten Quartal in Serie mit rückläufigem PC-Absatz beigetragen. Dies habe in den vergangenen Quartalen vor allem auf Europa und Südamerika zugetroffen. Zuletzt habe Gartner aber eine Abschwächung dieses Trends beobachten können. Dennoch seien die PC-Auslieferungen in allen Regionen abgesehen von den Vereinigten Staaten geschrumpft. Die jüngste Erholung muss dabei kein Zeichen einer Trendwende sein. Die Entwicklung zum Quartalsende mit dem Votum der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union, der anschließenden Abwertung des Pfund sowie den möglichen Auswirkungen auf Europa und darüber hinaus bringe viele Unsicherheiten auch in diesen Markt.Hinzu kommt, dass der klassische PC in Asien bei den Konsumenten zunehmend an Bedeutung verliert. Smartphones haben hier die Oberhand, wenn die Menschen nach ihren Budget-Prioritäten für persönliche Computergeräte gefragt werden. Hinzu komme in China ein schwaches Wirtschaftsklima.