Glück und Pech bei der Telekom
Eigentlich hatte das Geschäft der Deutschen Telekom in den Niederlanden derart die galoppierende Schwindsucht, dass der Konzern einen Verkauf anstrebte. Dann kam der Glücksfall: Vodafone musste im Zuge des Mergers mit Ziggo in den Niederlanden ihr Festnetzgeschäft aus regulatorischen Gründen abstoßen, der Telekom fiel das Asset “sehr günstig” in den Schoß – wie Konzernchef Timotheus Höttges sagte -, nun ist man gestärkt als integrierter Player am Start. Weniger Glück hatte der Bonner Konzern dagegen mit seiner Beteiligung an BT Group. Dort nahm das Unternehmen für seinen Anteil am Mobilfunkbetreiber EE eine Bezahlung in BT-Aktien anstelle von 6,25 Mrd. Pfund, damals rund 8,5 Mrd. Euro. Nach anfänglichen Wertzuwächsen machte das Brexit-Votum der Telekom einen Strich durch die Rechnung. Heute ist das Paket nur noch knapp 5 Mrd. Euro wert. Der einstige Joint-Venture-Partner Orange, der sich seinen EE-Anteil weitgehend in bar bezahlen ließ, ist damit besser gefahren. Höttges hat nun Gelegenheit, sich zu üben in etwas, was er nach eigenen Worten nicht hat: Geduld.hei