GM-Aktie fällt trotz Gewinnverdopplung
scd Frankfurt – Der US-Autobauer General Motors befindet sich weiter auf Rekordfahrt. Der Jubel der Investoren fällt dabei aber immer verhaltener aus. Für das dritte Quartal hat GM am Dienstag einen 10-prozentigen Umsatzsprung auf 42,8 Mrd. Dollar und einen auf 2,8 Mrd. Dollar verdoppelten Nettogewinn gemeldet. Um Sondereffekte bereinigt verdiente die Mutter des deutschen Autobauers Opel 1,72 Dollar je Aktie – einen Vierteldollar mehr, als von Bloomberg befragte Analysten im Schnitt prognostiziert hatten. Positive Stimmung kam unter den Anlegern dennoch nicht auf. An der New York Stock Exchange notierte die GM-Aktie am Dienstagvormittag mit 31,88 Dollar gut 3,3 % schwächer.US-Analysten fürchten, dass sich das britische Votum für den Austritt aus der Europäischen Union sowie ein Ende des Wachstums im nordamerikanischen Automarkt als Kolbenfresser für den derzeit noch rund laufenden GM-Motor erweisen dürften. Morningstar-Analyst David Whiston mutmaßte, die Anleger könnten zur Überzeugung gelangt sein, dass es für die Autohersteller nicht mehr besser wird als zuletzt.In Nordamerika profitierte GM weiterhin davon, dass der Marktanteil hochmargiger SUVs wächst. Zudem erzielt GM von den Massenherstellern in den USA die höchsten Durchschnittspreise und kam so auf eine Ebit-Marge von mehr 11 %. International läuft es für GM weniger gut. Der Quartalsverlust in Europa wurde zwar im Vergleich zur Vorjahresperiode eingedämmt, betrug aber immer noch 142 (i.V. 231) Mill. Dollar. Im Quartal zuvor war die Verlustzone vorübergehend verlassen worden. In Südamerika schrumpfte der Verlust von 217 Mill. auf 121 Mill. Dollar.Mit dem überraschend hohen Minus in Europa zeigt sich GM als einer der ersten größeren Brexit-Verlierer. Vor allem das schwache britische Pfund nach der dortigen Volksabstimmung über den Ausstieg aus der EU sorgte für das Millionenminus. Großbritannien ist der größte Einzelmarkt der GM-Tochter Opel/Vauxhall in Europa. Nach neun Monaten steht für Opel/Vauxhall unter dem Strich ein Verlust von 11 Mill. Dollar. “Mit dem erfolgreichen Jahresstart und dem nun erreichten Ergebnis für die ersten neun Monate haben wir gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Diesen Kurs gilt es beizubehalten”, befand Opel-Chef Karl-Thomas Neumann dennoch.