Golden Goose auf dem Weg an die Börse
Golden Goose auf dem Weg an die Börse
Eigentümer Permira beauftragt Lazard als Finanzberater für IPO der Luxus-Sneaker-Marke
bl Mailand
Die italienische Luxus-Sneaker-Marke Golden Goose hat den ersten konkreten Schritt in Richtung einer Notierung an der Mailänder Börse gemacht. Eigentümer Permira hat Lazard als Finanzberater beauftragt, entsprechende Schritte einzuleiten. Als Rechtsberater wurden Latham & Watkins verpflichtet.
Nicht ausgeschlossen ist aber offenbar auch ein Verkauf an einen industriellen oder finanziellen Investor, falls sich ein Interessent fände. Der Finanzinvestor Permira hat Golden Goose 2020 für angeblich 1,3 Mrd. Euro von The Carlyle Group übernommen. Es hatte jedoch schon vorher mehrere Eigentümerwechsel gegeben. Analysten gehen nun von einer Bewertung von bis zu 3 Mrd. Euro aus. Für das Going Public wird ein Termin im ersten Halbjahr 2024 anvisiert.
Golden Goose würde damit Birkenstock und der Schweizer Marke On folgen, die in den USA börsennotiert sind. Das Debüt von Birkenstock in New York verlief jedoch sehr holprig, und auch On schwächelte zuletzt.
Golden Goose wächst schnell
Die italienische Marke Golden Goose wurde im Jahr 2000 in Venedig von den beiden Designern Francesca Rinaldo und Alessandro Gallo gegründet und ist sehr schnell gewachsen. Die Marke mit dem fünfzackigen Stern betont die handwerkliche Herstellung der Sneaker. Die etwas schmuddelig und abgetragen aussehenden Luxus-Sportschuhe kosten pro Paar meist deutlich mehr als 400 Euro und werden von vielen Influencern und Prominenten getragen.
Mit den Einnahmen aus dem Börsengang will das Unternehmen, das im ersten Halbjahr 2023 auf einen Umsatz von 276,4 Mill. Euro und eine Ebitda-Marge von 34,6% kam, die weitere Expansion finanzieren. Dazu gehören die Eröffnung weiterer eigener Geschäfte sowie eine weitere Diversifizierung in den Kleidungs- und Accessoire-Sektor. CEO Silvio Campana erklärte, dieses Jahr zeige, "wie stark unsere Marke und unsere Community ist".
Direktvertrieb ausgebaut
Golden Goose betreibt derzeit insgesamt 190 eigene Monobrand-Geschäfte und Pop-up-Stores und hat im ersten Halbjahr 69% des Umsatzes über den eigenen Retail-Kanal erzielt. Gezielt ausgebaut hat die Marke, die zu den großen italienischen Erfolgsgeschichten der letzten Jahre zählt, zuletzt auch den Direktvertrieb.
Amerika leistet mit einem Umsatz von 110 Mill. Euro einen etwa gleich großen Beitrag zu den Erlösen wie Europa. 49 Mill. Euro werden im Raum Asien-Pazifik erlöst. Für einen möglichen Börsengang dürfte vermutlich ein Ankeraktionär gesucht werden, um Stabilität sicherzustellen. Unklar ist noch, ob Permira vollständig aussteigen oder einen Anteil behalten will.