Grandi Stazioni für 950 Mill. Euro verkauft

465 Läden gehen an Antin, Borletti und Icamap

Grandi Stazioni für 950 Mill. Euro verkauft

tkb Mailand – Mit einem Angebot von 953 Mill. Euro erhielt die Seilschaft des französischen Investors Antin gemeinsam mit dem Mailänder Unternehmer Maurizio Borletti und dem britischen Fonds Icamap den Zuschlag für 465 Shops der 14 italienischen Großbahnhöfe Grandi Stazioni. Antin/Borletti/Icamap überboten die anderen Bewerber, Altarea Apg Predica (806,5 Mill. Euro), den US-Investor Lonestar (800 Mill. Euro) und die Deutsche Asset Management mit 744,5 Mill. Euro.Der CEO der Staatsbahnen Ferrovie dello Stato (FS), Renato Mazzoncini, zeigte sich mit der “ersten Privatisierung in diesem Jahr” zufrieden. Der Geschäftsplan sieht vor, den Umsatz der Shops innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln. Hier sei noch ein großes Wachstumspotenzial vorhanden, meinte Borletti und verwies auf den Boom der Airport Shops und der Einkaufszentren in französischen und deutschen Bahnhöfen.Borletti hat vor wenigen Jahren die französische Kaufhauskette Printemps erworben, diese dann mit einem kräftigen Buchgewinn verkauft, ist aber weiterhin Geschäftsführer. Grandi Stazioni Retail wird zu 55 % von den Staatsbahnen FS und zu 45 % von privaten Unternehmen (Benetton, Pirelli, Caltagirone) sowie der französischen Bahn SNCF kontrolliert. FS kassiert 420 Mill. Euro und verringert die Schulden um 190 Mill. Euro. Der Deal soll im Juli abgeschlossen werden. Der Allianz Antin/Borletti/Icamap stand die Bank Leonardo & Co. beratend zur Seite.Das Interesse ausländischer Finanzinvestoren an Italien nimmt derzeit zu. So hat sich Fortress kürzlich mit 3 % am Mailänder RCS-Verlag beteiligt. Ein chinesischer Finanzinvestor soll in den nächsten Tagen Berlusconis Fußballverein AC Mailand übernehmen. An der von Unicredit gemeinsam mit Keppler Cheuvreux zur Wochenmitte organisierten Italian Investment Conference wurde ein Beteiligungsrekord von 147 in- und ausländischen Investoren und 47 italienischen Unternehmen erreicht. “Die derzeitige Situation in Italien verleiht den Investitionen Impulse”, meint auch Unicredit Chefökonom Marco Valle. Er verweist auf die erfolgreiche Restrukturierung in einigen Branchen (Mode, Nahrungsmittel, Automobil), die niedrigen Zinsen, Reformen und den Trend zu Steuersenkungen.