Green Volt in Erklärungsnot
Lieferant bringt Entwickler von Green Volt in Erklärungsnot
Angeblich sollte Mingyang Smart Energy die Turbinen bringen
hip London
Green Volt hat ein PR-Problem. Die Entwickler des größten schwimmenden Windparks in Europa, die italienisch-norwegische Vårgrønn und die japanische Flotation Energy, mussten Berichte dementieren, denen zufolge die chinesische Mingyang Smart Energy die Turbinen für das Projekt liefern wird. Sie will dafür angeblich ein Werk in Schottland errichten. Es geht um 35 Turbinen, die 560 MW generieren sollen.
Es war ein weiches Dementi. Es sei noch keine Entscheidung darüber gefallen, von wem die Turbinen kommen sollen, hieß es. Man sei noch dabei, mögliche Partner zu identifizieren. „Wir werden bei der Auswahl unserer Lieferanten allen gesetzlichen Vorschriften und der Guidance zur Sicherheit kritischer nationaler Infrastruktur folgen“, ließ sich ein Sprecher zitieren.
Der Preis ist heiß
Anfang der Woche hatte das Massenblatt „The Sun“ berichtet, Labour habe keine Probleme damit, der Volksrepublik China Zugang zu dem Projekt zu verschaffen. Das Schatzamt habe Sicherheitsbedenken beiseite gewischt. Die Turbinen aus dem Reich der Mitte kosten den vom Blatt zitierten Branchenkreisen zufolge lediglich die Hälfte dessen, was für europäische Produkte fällig würde.
Das Thema gibt es auch in Deutschland. Im vergangenen Jahr geriet Luxcara, der Entwickler des Windparks Waterkant, in die Kritik, weil er Turbinen von Mingyang einbauen will. Das Projekt liegt 90 km von Borkum entfernt in der Nordsee. Chinesische Anbieter drängen in den Markt. Zuvor dominierten westliche Hersteller wie General Electric, Siemens Gamesa und Vestas das Geschäft.
Kritische Infrastruktur
Der Preis ist dabei ein wesentliches Argument. Die Kontroverse erinnert an den Streit um die Nutzung von Infrastrukturkomponenten des chinesischen Herstellers Huawei für Mobilfunknetze.
„Es ist zu riskant, kritische nationale Infrastruktur einem Unternehmen aus einem Land anzuvertrauen, das gezeigt hat, dass es nicht unser Freund ist“, zitiert „The Sun“ Elisabeth Braw, Senior Fellow des Atlantic Council, zum Thema Green Volt.