Greiffenberger gibt Wachstumsimpulse

Industrieholding stärkt den Bereich Antriebstechnik - Neues Werk in Polen - Keine Dividende in Sicht

Greiffenberger gibt Wachstumsimpulse

jur München – Die Industrieholding Greiffenberger hat ihre Ziele für das Jahr 2012 erreicht und den Umsatz (+ 1 %) sowie überproportional auch das operative Ergebnis (+ 6 %) gesteigert. Eine Dividende ist bei der seit 1986 börsennotierten Familienholding wohl aber auch im laufenden Jahr nicht drin. Während 2012 die Einmaleffekte einer Neustrukturierung der Finanzierung den Jahresüberschuss mit 1,3 Mill. Euro belasteten, stehen im laufenden Jahr mit dem Bau eines neuen Werkes in Polen hohe Investitionen an.Generell sei es die Politik des Unternehmens, eine Dividende vom Erreichen einer Eigenkapitalquote von mindestens 33 % abhängig zu machen, sagt Alleinvorstand Stefan Greiffenberger am Montag anlässlich des Jahrespressegesprächs in München. Zwar hat sich die Kapitalausstattung im vergangenen Jahr leicht auf 25,3 % verbessert, in Ausschüttungsreichweite kommt man damit aber weiterhin nicht.Auch 2013 dürfte angesichts geplanter einmaliger Anlaufkosten für das neue Werk in Polen von 1,7 Mill. Euro kein Jahr werden, das die Eigenkapitalquote hochschnellen lässt. Allerdings könne man die Supply Chain mit der neuen Produktion von Teilen, die für den Unternehmensbereich Antriebstechnik (ABN) bisher zugekauft werden, künftig optimieren, erläutert Greiffenberger. Das neue Werk im Universitätsstädtchen Lublin soll im vierten Quartal 2014 eröffnet werden und ist der erste ausländische Produktionsstandort für die ABM Greiffenberger Antriebstechnik mit Sitz in Marktredwitz. Der Schritt sei jedoch keinesfalls der Beginn einer großen Auslagerungsstrategie, betont der Holding-Vorstand, der in Augsburg residiert. Im Jahr 2014 sollen keine weiteren Einmalkosten im Zusammenhang mit dem neuen Werk anfallen.Für 2013 erwartet Greiffenberger eine “gute operative Entwicklung” oberhalb des Vorjahreswertes, wobei die Einmalkosten für den neuen Standort noch nicht mit eingerechnet sind. Der Umsatz soll weiter leicht wachsen, so die vorsichtige Prognose für 2013. Der Start ins neue Jahr verlief allerdings aufgrund eines rückläufigen Auftragseingangs zum Jahresende 2012 nicht ganz so rosig. Inzwischen steige der Auftragseingang allerdings wieder, betont der Vorstandschef. “Wir merken die Zuversicht unserer Kunden.”Wachsen will Greiffenberger dabei in allen drei Geschäftsfeldern, der Fokus solle auf vermehrter Internationalisierung, aber auch dem Bereich Nachhaltigkeit, Umwelttechnologie und Energieeffizienz liegen. So arbeite man in der Antriebstechnik etwa an Fördersystemen, deren Motoren besonders effizient seien, wodurch Energie eingespart werde, berichtet der Vorstand.Bereits heute sind die drei Unternehmen der Greiffenberger-Holding, neben der ABM Antriebstechnik sind das Eberle (Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl) sowie das Kanalsanierungsunternehmen BKP, international unterwegs, die Exportquote erreichte mit 60 % zum Jahresende den bisher höchsten Wert. Nachholbedarf sieht der Chef dabei noch beim Kanalsanierer BKP, der bisher erst 35 % der Umsätze im Ausland tätigt.Mit Blick auf die drei Unternehmen in der Gruppe konnte vor allem die Antriebstechnik 2012 punkten. Das Effizienzprogramm zahlte sich dort aus, der Umsatz stieg um 2,3 %, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 37 %. Das Geschäft der Eberle (operative Marge 6,3 %) ließ 2012 nach, die kleinste Einheit, BKP, mit einer operativen Marge von 10 % konnte sich hingegen steigern. An der Börse ist Greiffenberger 27,3 Mill. Euro wert, der Kurs gab am Montag nach (- 3,9 %).